Folgende ungaubliche Geschichte – dokumentiert als Mail an die Bank der Reisenden erreichte verbraucherschutz.tv fia facebook:
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Sehr geehrte Damen und Herren,
bevor wir Deutschland verlassen hatten, sind wir in die fĂŒr uns zustĂ€ndige Zentrale der Sparkasse in Werne gegangen, um uns bestĂ€tigen zu lassen, dass unsere Bankkarte (maestro) im Ausland (Kambodscha) funktioniert. ZusĂ€tzlich haben wir als Sicherheit noch eine Mastercard Debitkarte machen lassen.
Nachdem die Meastro-Karte entgegen der Aussagen von der Sparkasse an keinen Bankautomaten in Kambodscha (Sihanoukville) funktioniert, haben wir versucht, das Geld auf die Mastercard zu buchen. Dann wurde uns von den freundlichen Mitarbeitern mitgeteilt, dass die Karte gesperrt sei, weil wir die Karte bereits in Deutschland hĂ€tten aufladen mĂŒssen. Dabei hat die Sparkasse gewusst, dass wir die Karte als weitere Option mit in den Urlaub genommen hatten, falls die andere Bankkarte nicht funktioniert. Von daher war es also eine logische Konsequenz, dass wir die Karte erst hier in Kambodscha aufladen wĂŒrden.
Nun ist das Geld auf dieser Karte und die Karte wurde entgegen IHRER Aussagen an sĂ€mtlichen Automaten zurĂŒckgewiesen. Daraufhin folgten wir Ihrer weiteren Empfehlung, zu einer Western Union Bank zu gehen. Auch hier erfuhren wir dasselbe â die Karte wird von der Sparkasse abgewiesen.
Nun hatten wir schon mehrfach gebeten, das Geld zurĂŒck auf das Konto zu buchen, doch Sie verweigern uns diese Bitte. Daher haben wir in unserer Verzweiflung nun versucht, das Geld ĂŒber Wester Union online hierher zu ĂŒberweisen â trotz der dramatisch hohen Kosten (schlechter Wechselkurs plus GebĂŒhren) von saftigen 50 Euro. Doch selbst hier mussten wir feststellen, dass die Karte auch von Western Union Deutschland abgewiesen wird.
Nun reicht es. Wir haben kein Geld mehr. Montag morgen mĂŒssen wir unsere Visa verlĂ€ngern, andernfalls halten wir uns illegal in Kambodscha auf, was Overstay-GebĂŒhren von 10 Dollar tĂ€glich fĂŒr uns bedeutet. Davon abgesehen haben wir auch keine finanziellen Mittel mehr, um Essen oder Trinken zu kaufen, auĂerdem können wir das GĂ€stehaus nicht mehr bezahlen. Dazu kommt, dass wir einen zwischenzeitlich ebenfalls nicht mehr unerheblichen Betrag aufwenden mussten, um den zahlreichen Empfehlungen Ihrerseits zu folgen (Taxi fĂŒr zahllose Fahrten zu allen Bankautomaten, Western Union etc.).
Wir denken, die Sache ist glasklar, wenn wir uns an den Verbraucherschutz in Deutschland wenden. Da wir auch eine entsprechende Rechtsschutzversicherung haben, werden wir umgehend alles Notwendige in die Wege leiten, denn wir fĂŒhlen uns nicht nur von unserer Bank im Stich gelassen. Bei mehreren Anrufen mussten wir uns zudem mit einem extrem unfreundlichen Kundenservice herumschlagen, der sich bis jetzt verweigert hat, uns zu helfen. Sie können sich sicher vorstellen, dass unsere SchadensersatzansprĂŒche aus dieser mehr als nur unangenehmen Situation fĂŒr uns entsprechend ausfallen werden.
Wir werden uns auch entprechend bemĂŒhen, dieses Verhalten Ihrerseits publik zu machen, wenn Sie uns nicht UMGEHEND dabei behilflich sind, das Geld wenigstens an den Western Union Service hier vor Ort in Sihanoukville, Kambodscha, zu senden. Aufgrund des kundenunfreundlichen Verhaltens stehen wir kurz davor, hier illegal im Land zu sein. Dabei hatten wir uns im Vorfeld in Deutschland redlich bemĂŒht, allen EventualitĂ€ten vorzubeugen. Das einzige Resulat bisher: unsere Bank lĂ€sst uns restlos im Stich und wir sitzen 10.000 km weit von zu Hause entfernt ohne einen Cent.
Hier unsere aktuelle Telefonnummer (denn wir können auch kein Geld mehr auf das Telefon laden â wir haben nichts mehr!!!):
Wir fordern Sie daher auf, den auf der Karte befindlichen Geldbetrag unverzĂŒglich ĂŒber Western Union fĂŒr uns verfĂŒgbar zu machen.
Sollten Sie uns nun nicht unverzĂŒglich helfen, werden wir auch entsprechende Schadensersatzleistungen ĂŒber unseren Anwalt geltend machen â denn von einem erholsamen UrlaubsgefĂŒhl sind wir inzwischen weit entfernt, weil wir nur noch Panik haben, wie es jetzt ohne Geld weitergehen soll. Und wir denken, Sie wissen, dass die Aussichten vor Gericht durchaus gegeben sind.
Hochachtungsvoll
Tina S.
Liebe Tina,
ich kann zwar einerseits Deine Verzweiflung verstehen, in einem der exotischsten LĂ€nder der Welt – bis Sihanoukville habe ich es damals wegen der vorherrschenden bĂŒrgerkriegsĂ€hnlichen VerhĂ€ltnisse, nicht geschafft – finanziell auf dem Trockenen zu sitzen, andereseits trĂ€gst Du die Konsequenzen fĂŒr Deine Sorglosigkeit im Umgang mit Reisen in exotische LĂ€nder, die auf allenfalls im Pauschaltourismus gesammelte Erfahrungen schlieĂen lassen. Von daher hĂ€lt sich mein Mitleid in eng gesteckten Grenzen.
Ein virtueller Besuch auf entsprechenden Tourismus-Infoseiten, die Nachfrage im ReisebĂŒro bei Profis in Sachen Reisen, eine zufĂ€llig gesammelte Information beim Konsulat/Botschaft oder spĂ€testens die Erkundigung beim Umstieg jeweils in Bangkok oder in Phnompenh hĂ€tten Dich eines Besseren belehrt, nĂ€mlich dass in SĂŒdostasien das Euro/Maestro-System weitgehend unbekannt ist, bzw. nicht akzeptiert wird und man sich halt mit Dolares oder besser Reiseschecks in das Land begibt.
Anstatt aber auf dieser Verbrauscherschutz-Seite ĂŒber die Sparkasse und deren Falschberatung – woher soll das auch ein SparkĂ€ssling wissen, fĂŒr den Malle eine Fahrt zum Mond darstellt – herumzuheulen, solltest Du ĂŒberlegen, wie die Sperre wieder aufgehoben wird, die ja offensichtlich von der Sparkasse veranlasst worden ist und dass man immer mit der folgenden Regel in solche LĂ€nder fĂ€hrt:
1/3 bar und zwar in der vorherrschenden LeitwÀhrung, in dem Fall Dolares
1/3 in Reiseschecks und
1/3 als Devisen in Form von Kreditkarten, die aber in diesem Land akzeptiert werden