Normalerweise ist „finanztest“ fĂŒr mich Pflicht- und LieblingslektĂŒre. Im MĂ€rz jedoch schossen die Kollegen des Blattes mit einem Vergleichstest der groĂen Deutschen Anwaltsportale etwas ĂŒber’s Ziel hinaus. Ich werde mich in einem der kommenden BeitrĂ€ge mal mit den technischen Details der Portale befassen – an dieser Stelle nur mal so viel: Die Anzahl der teilnehmenden AnwĂ€lte ist in keinem Fall ein QualitĂ€tsmerkmal. Weil: Je mehr um die Gunst des Mandanten streiten, je mehr verwĂ€ssert sich das Ergebnis. Und je mehr Zeit Kanzleien fĂŒr Ihr Onlinemarketing mit Texten und Postings investiert, je weniger bleibt fĂŒr den Mandanten.
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GrundsĂ€tzlich mag man ĂŒber die QualitĂ€t von Portalen reden, aber im Umkehrschluss auf die dann quasi zangslĂ€ufige QualitĂ€t der AnwĂ€lte zu sprechen kommen, halte ich fĂŒr nicht seriös. Die Suche nach dem „Besten Anwalt“ erschöpft sich nicht in dessen Marketingengagement, sondern gelingt erst in der glaubwĂŒrdigen EinschĂ€tzung dessen fachlicher QualitĂ€t. „finanztest“ macht einen groĂen Fehler, wenn in der Diskusson ĂŒber quantitativ erreichte Ziele die Zielgruppen vertauscht werden. Zielgruppe – weil am Erfolg des Portals interessiert – sind die AnwĂ€lte. Bei der Suche nach dem besten Anwalt hilft ein Mega-Portal dem Mandanten ebenso wenig wie frĂŒher die „Gelben Seiten“.
.txt befasst sich seit ĂŒber 10 Jahren mit Anwaltsmarketing und will die Verdienste der groĂen Portale und deren geschicktes Handeln nicht schmĂ€lern, aber aus GröĂe Kompetenz ableiten zu dĂŒrfen ist der Ehre etwas zu viel. Hinzu kommt, dass groĂe Portale im Marketing-Dschungel kleinen kreativen PflĂ€nzchen und intelligenten Nischenprodukten das Licht nehmen. „Der GröĂte zu sein, bringt auch Verpflichtung mit sich, nĂ€mlich auch gleichzeitig der Beste sein zu wollen. ZwangslĂ€ufig ergibt sich dieser Zusammenhang leider nicht!“
Bei AnwĂ€lten muss man grundsĂ€tzlich unterscheiden, welchen Typen man benötigt. Der selbstdarstellende Redner bringt sich am besten vor Strafgerichten ein, wĂ€hrend der stille Arbeiter seine VorzĂŒge eher in Zivilprozessen einbringen kann. Von daher ist schon klar vorgegeben, dass nicht jeder Anwalt alles abdecken kann und sollte.
Wie wichtig ein „guter“ Anwalt sein kann, wurde mir erst kĂŒrzlich mal wieder nahe gebracht, als so ein selbstdarstellendes Schmuckexemplar seiner Branche mich tiefer reingerissen hat, als mir lieb sein konnte und was ich ihm eigentlich klar vorgegeben hatte.
Erst in der Berufungsverhandlung ist es mir aufgrund eines Verfahrensfehlers gelungen, seine Fehler auszubĂŒgeln. Ich spreche bewusst von mir, weil ein weiterer Anwalt mir klar gemacht hat, dass er nichts mehr herausholen könne und die Sache nur unnötig verteuern wĂŒrde, so dass ich allein und ohne Anwalt angetreten bin.
Ja und dann gibt es noch die SonderfÀlle der sehr schlechten AnwÀlte. Ein Exemplar dieser Spezies durfte ja hier auch bereits abgehandelt werden.
In diesem Sinne, GruĂ nach xxxx (Anmerkung: Schick ihm was, wenn du ihm was mitzuteilen hast, hier wird’s keine Kommunikation mit diesem Prachtexemplar von Anwalt geben)