In Vietnam wird das T-Shirt produziert, in Deutschland wird das Geld damit verdient und mit dem Abfall schlägt sich Ghana herum – so läuft das mit der Globalisierung Nur schnell weg damit: Der Weg zum neuen T-Shirt ist in Deutschland breit und bequem: „Buy now, pay later„. Aber wie es auf den Ladentisch kommt und vor allem, was damit passiert, wenn wir uns ein neues kaufen – dazu steht nichts in den Ehrenerklärungen des Marktes. Das Redaktionsnetzwerk Deutschland hat jetzt in einer aufwändigen Recherchearbeit rund um den Besuch deutscher Minister in Ghana aufgedeckt, was das heilbringende Recycling von Alttextilien für die Menschen im westafrikanischen Ghana bedeutet, wo seit Jahren Alttextilien recycelt werden. Entwicklungsministerin Schulze und Arbeitsminister Heil waren jetzt vor Ort und stehen nun vor der Entscheidung, noch mehr Wachstum für noch mehr T-Shirts zu propagieren oder endlich auf der Seite derer zu stehen, denen das Wachstumsprinzip der Industrienationen langsam aber sicher die Luft zum Atmen nimmt – und für Fluchtursachen sorgt.
Kein schöner Anblick für die Touristen aus Deutschland: Statt Sightseeing erleben Entwicklungsministerin Schulze und Arbeitsminister Heil die echten Folgen von Globalisierung und die fatalen Auswirkungen des real existierenden Kapitalismus auf den Rest der Welt. Müllberge – bis zu 30 Meter hoch – qualmen und stinken vor sich hin. Man sieht, dass das nicht gut ist und will so stark, dass man es nicht sieht, bis man es wirklich nicht mehr sieht. Und irgendwann finden wir es auch richtig, dass es uns gut geht und denen in Ghana nicht – so funktioniert das mit unserer Rechtfertigungskultur. Jeder bekommt das, was er verdient…