Wie bereits berichtet, wurde nunmehr von Seiten des Vorstands der Envion AG, Herrn Matthias Woestmann, die in Kanada ansässigen IT-Spezialisten der Firma Blockchain Intelligence Group (BIG) damit beauftragt, die Vorgänge rund um die 40 Mio. mehrproduzierten „illegalen Token“ der Envion AG zu untersuchen und zu verifizieren. Nach Aussage des Vorstands von Envion, wurden die von ihm erhobenen Vorwürfe nunmehr von Seiten der BIG auch technisch bestätigt.
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Das Initial Coin Offering (ICO) der Envion AG galt bis zum nun bekannt gewordenen Skandal, als einer der erfolgreichsten ICOs und übertraf alle Erwartungen. 86 Mio. Token mit einem Nennwert von $ 1,00 wurden weltweit platziert. Das Unternehmen verkündete am 16.01.2018 sogar einen Erfolg von mehr als 100 Mio.; eine (weitere) Falschmeldung, wie sich nun herausstellte.
Mit der technischen Umsetzung und Generierung der EVN Token wurde von Seiten der Envion AG die Firma Trado GmbH aus Berlin, vertreten von deren Geschäftsführer Michael Luckow beauftragt.
Ende Februar 2018 erhielt der Vorstand der Envion AG Matthias Woestmann nach eigenen Angaben erstmals Kenntnis davon, dass zusätzlich zu den prospektierten 100 Mio. EVN Token rund 40 Mio. weitere, „illegale“ Token erzeugt worden sein sollen, ohne die Anleger und Investoren darüber zu informieren. Davon wurden offenbar mehr als 20 Mio. Token an entsprechenden Kryptobörsen (Crypto-Exchanges) verkauft und damit versilbert.
Nun liegt erstmals eine umfangreiche technische Analyse des ICO durch die vom Vorstand der Envion AG beauftragten Experten der kanadischen BIG vor. Zu diesem Zweck untersuchte das Team der BIG auch alle auf der Ethereum Blockchain öffentlich verfügbare Daten des Envion ICO.
Die BIG-Untersuchung kam zu dem Ergebnis, dass offenbar die sog. Smart-Contract-Funktion als Eingangstor für massive Manipulationen bei der Tokengenerierung der EVN Token diente.
In dem nun vorliegenden Bericht der BIG heißt es dazu:
Die Administratoren des ICO „missbrauchten die Funktion deliverTokens(…), indem sie 77,2 Mio. Token erstellten.“
Diese massenhafte Erzeugung von „illegalen“ Token startete am 15.01.2018 kurz vor Mitternacht.
Nur acht Minuten später (um 11:41:02 GMT) benutzte dieselbe Adresse tokenVendor die Blockchain-Funktion deliverTokens(…), um weitere 20,5 Millionen Token zu generieren – unter der purchaseID Storage. Dann weitere 6,3 Mio. Token unter COMPANY, 2,3 Mio. Token unter ADVISOR und 12,6 Mio. Token unter der Bezeichnung „Founder“.
Als „Founder“ bezeichnen sich die Verantwortlichen der Firma Trado GmbH auch in sämtlichen öffentlichen Bekanntmachungen und Pressemitteilungen.
Um 11:51:29 waren insgesamt 127 Mio. Token erzeugt, obwohl nach den Angaben im Prospekt (Whitepaper) nur 100 Mio. Token hätten produziert werden dürfen.
Ein solches Vorgehen, das nichts anderes als eine Täuschung der Investoren und der Anleger in EVN Token darstellt, löst entsprechende Schadenersatzansprüche aus, die auf Rückabwicklung des EVN-Tokenerwerbs sowie den Ersatz sämtlicher weiterer, den Investoren durch die Täuschung entstandener Schäden gerichtet sind, erklärt das Team von CLLB Rechtsanwälte, das bereits mehrere Geschädigte aus dem Envion Skandal vertritt.
Im zweiten Teil der BIG-Untersuchung ging es um die Empfänger der EVN-Token:
Investoren, Unterstützer, Founder und Unbekannte Dritte.
Derzeit recherchieren die Spezialisten von BIG noch zu den wahren Identitäten der Token-Empfänger und möglichen, weiteren Verdächtigen.
Auffällig ist, dass offenbar eine Vielzahl von Transaktionen über die Krypto-Börse HitBTC durch dieselbe Adresse ausgelöst wurde: 0xa12431d0b9db640034b0cdfceef9cce161e62be4
Der nun vorliegende Bericht der BIG ist ein weiterer Schritt zur Aufklärung der Vorgänge rund um den EVN Skandal.
Da sich die Transaktionen auf der Blockchain lückenlos nachvollziehen lassen, ist das Team von CLLB Rechtsanwälte zuversichtlich, dass zeitnah Klarheit über den Umfang und die Täter besteht und daher entsprechende Schadenersatzansprüche zeitnah durchgesetzt werden können.
Sofern die ENVION AG und die hier handelnden Personen zu Schadenersatz verpflichtet sind, müssen diese auch die den Investoren entstandenen Anwalts- und Gerichtskosten in voller Höhe erstatten, erklärt das Team von CLLB Rechtsanwälte weiter.
CLLB Rechtsanwälte bereitet bereits erste Schadenersatzklagen gegen die Verantwortlichen vor und hat bereits mit der Staatsanwaltschaft in Berlin Kontakt aufgenommen.
Investoren bei Envion sollten daher prüfen, ob ihnen ggf. ebenfalls Schadenersatzansprüche zustehen, erklärt CLLB weiter.
Pressekontakt: CLLB Rechtsanwälte, Cocron, Liebl, Leitz, Braun, Kainz, Sittner Partnerschaft mbB, Rechtsanwalt István Cocron, Panoramastr.1. 47, 10178 Berlin, Fon: 030 / 288 789 60, Fax: 030 / 288 789 620; Mail: kanzlei@cllb.de, Web: www.cllb.de