Der Traum vom eigenen Haus kann sehr schnell platzen, hat man sich auf die falsche Baufirma eingelassen. Wie in vielen anderen Branchen lauern natürlich auch hier viele Gefahren von Abzocke oder Betrug. Laut dem Institut für Bildungsforschung weist jeder zweite Neubau eines Ein- oder Mehrfamilienhauses einen Mangel auf. Der Schaden beläuft sich dabei auf rund 67.000 Euro. Um solch ein Risiko zu vermeiden, sind vorher einige Kriterien bei der Wahl der Baufirma zu beachten.
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Die richtige Baufirma finden
Dass Baufirmen häufig mit ihrem Pfusch am Haus davonkommen, liegt schlichtweg an der Unerfahrenheit der Bauherren. Ein Haus baut man schließlich in der Regel nur ein Mal, dementsprechend ist dieses Gebiet totales Neuland, was Betrügern wiederum den Weg für Abzocken und Baumängel ebnet. Vor solchen Maschen schützen sich Verbraucher also bereits bei der Wahl der richtigen Baufirma. Generalunternehmer planen und organisieren den gesamten Hausbau, während Bauherren auch in Eigenregie verschiedene Handwerksfirmen beauftragen können und vorab einen Architekten für die Planung des Traumhauses engagieren.
Egal für welchen Weg sich Verbraucher entscheiden, sollten sie vorher eine Referenz der Baufirma einholen und verschiedene bereits bewohnte Objekte oder Musterhäuser besichtigen. Häufig verfassen bereits eingezogene Bauherren auch sogenannte Bautagebücher und dokumentieren darin deren Erfahrungen mit der Firma. Auch ein persönliches Gespräch mit einigen Referenzgebern kann das Vertrauen in die Firma stärken. Ein langjähriges Bestehen und eine hohe Anzahl von Referenzhäusern sind ebenfalls Kriterien, die in die Bewertung mit einfließen sollten. Hat ein Bauträger bereits Auszeichnung erhalten oder ist Mitglied in einem renommierten Verband, ist das natürlich ein weiterer Vertrauensbeweis.
Sich alle Kosten transparent auflisten lassen
Vor Abschluss eines Bauvertrages sollten sich Bauherren zudem verschiedene Angebote einholen – auch von anderen Firmen. Dabei sollten alle Kosten, Nachunternehmen und Versicherungen bereits enthalten sein, um große Nachzahlungen am Ende des Baus zu vermeiden. Darüber hinaus ist es wichtig, dass die Baufirma auch einen Überblick über die Einzelkosten in Bezug auf Material, Rohstoffe oder auch Löhne der Arbeiter in der Übersicht einfügt.
Sollte das nicht der Fall sein oder es wird zu einer schnellen Unterschrift seitens des Unternehmens gedrängt, ist das schon ein schlechtes Zeichen. Nur, wer transparent und offen mit den Kosten für die Bauherren umgeht, kann einen seriösen Eindruck machen. Grundsätzlich gilt aber immer: Das günstigste Angebot muss nicht immer das seriöseste sein, ganz im Gegenteil. Am besten ist es, sich diesbezüglich Rat von einem Fachmann einzuholen, ob die Preise angemessen erscheinen oder schon nach Pfusch am Bau durch schlechte und billige Qualität der Rohstoffe riechen.
Einen erfahrenen Baubegleiter suchen
Laut Werner Schubert, der in neben seines Jobs als Innenarchitekt Artikel für einrichtungsradar.de schreibt, ist es immer ratsam, sich einen erfahrenen Baubegleiter an die Seite zu stellen, beispielsweise einen Architekten oder Bauleiter. Diese sind natürlich Profis auf ihrem Gebiet und können die Handwerker beaufsichtigen, das Budget immer im Auge behalten und auch Rechnungen auf die Korrektheit der Angaben überprüfen. „Als Laie ist dies immer schwer und gerade das macht Betrugsmaschen von Firmen umso erfolgreicher“, erklärt Herr Schubert. Auch bei der Wahl eines solchen Begleiters sind natürlich im Vorfeld dessen Referenzen zu prüfen und auch hier verschiedene Kandidaten in Betracht zu ziehen und miteinander zu vergleichen.