Aufgepasst: So erkennen Verbraucher Fake-Anzeigen bei Immobilien

Die Immobiliensuche kann aufregend, aber auch riskant sein. Betrüger nutzen die hohe Nachfrage, um mit Fake-Anzeigen ahnungslose Interessenten hereinzulegen. Damit dir das nicht passiert, schauen wir uns fünf typische Warnsignale genauer an.

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Zu schön, um wahr zu sein

Fake-Anzeigen wirken oft wie ein Traum, der wahr wird: Top-Lage, großzügiger Schnitt, hochwertig möbliert – und das alles zu einem Preis, der fast zu gut ist, um wahr zu sein. Und genau hier liegt der Haken. Betrüger setzen auf die Verlockung von scheinbar unschlagbaren Angeboten, um dich emotional zu ködern. Denn wer träumt nicht von der perfekten Wohnung oder dem idealen Haus?

Ein Luxusapartment in der Innenstadt, das deutlich unter dem Durchschnittspreis liegt, sollte sofort deine Alarmglocken läuten lassen. Solche Angebote sind oft unrealistisch, vor allem in begehrten Gegenden mit hoher Nachfrage. Gerade in Zeiten steigender Bauzinsen sind besonders günstige Angebote untypisch, da sie nicht den aktuellen Marktbedingungen entsprechen. Betrüger wissen, dass viele Interessenten bei so einem Schnäppchen nicht lange zögern – genau darauf spekulieren sie. 

Was du tun kannst:

  • Recherchiere, was ähnliche Immobilien in der Gegend kosten. Wenn das Angebot extrem aus der Reihe tanzt, sei skeptisch.
  • Vergleiche Details wie Größe, Ausstattung und Lage mit ähnlichen Objekten, um ein Gefühl für den Marktwert zu bekommen.

Kein persönlicher Kontakt oder Besichtigung möglich

Ein seriöser Vermieter oder Makler wird dir immer eine Besichtigung der Immobilie anbieten. Betrüger hingegen versuchen, genau das zu vermeiden. Eine häufige Ausrede lautet, dass sie sich angeblich im Ausland befinden und daher die Besichtigung nicht persönlich durchführen können. Stattdessen wird dir oft versprochen, die Schlüssel per Post zu schicken – natürlich erst, nachdem du eine Vorauszahlung geleistet hast.

Manchmal versuchen Betrüger auch, mit gefälschten Video-Touren zu überzeugen. Dabei handelt es sich oft um gestohlene Aufnahmen echter Immobilien. Doch ohne eine Besichtigung vor Ort gibt es keine Garantie, dass die Immobilie tatsächlich existiert oder so aussieht, wie beschrieben.

Merke:

  • Ohne Besichtigung: kein Geld, keine Zusage.
  • Bestehe immer darauf, die Immobilie persönlich zu sehen oder einen vertrauenswürdigen Vertreter vor Ort zu schicken.

Auffällige Forderung nach Vorauszahlung

Betrüger nutzen häufig die Masche der Vorauszahlung, um an dein Geld zu kommen. Sie fordern dich auf, eine Kaution, eine Reservierungsgebühr oder sogar die erste Miete im Voraus zu überweisen – oft unter dem Vorwand, dass das Angebot sehr begehrt ist und du es so sichern kannst. Solche Forderungen sind ein klares Warnsignal, vor allem, wenn sie vor der Unterzeichnung eines Mietvertrags oder einer Besichtigung gestellt werden.

Besonders häufig wird die Überweisung auf ausländische Konten verlangt oder ungewöhnliche Zahlungswege wie Western Union oder Kryptowährungen. Diese sind kaum rückverfolgbar, was es fast unmöglich macht, dein Geld im Betrugsfall zurückzubekommen.

Regel:

  • Seriöse Vermieter verlangen kein Geld, bevor du die Immobilie besichtigt hast und ein Mietvertrag vorliegt.
  • Zahlungen sollten immer nachvollziehbar sein und auf ein Konto im Inland erfolgen.

Unprofessionelle Anzeigen und Kommunikation

Die Art und Weise, wie eine Anzeige geschrieben ist und wie mit dir kommuniziert wird, kann viel über die Seriosität des Angebots verraten. Fake-Anzeigen sind oft schlecht übersetzt oder mit offensichtlichen Rechtschreib- und Grammatikfehlern gespickt, da Betrüger häufig automatische Übersetzungsprogramme nutzen. Auch die Kommunikation mit dem vermeintlichen Vermieter gibt dir wichtige Hinweise: E-Mails, die unpersönlich wirken, generische Anreden wie „Sehr geehrter Interessent“ oder unklare Formulierungen sind oft verdächtig.

Außerdem verwenden Betrüger häufig kostenlose E-Mail-Adressen wie Gmail oder Yahoo, statt geschäftliche Adressen zu nutzen. Auch Telefonnummern sind oft nicht vorhanden oder führen ins Leere.

Achte besonders auf:

  • Anzeigen, die unprofessionell wirken oder keine konkreten Details zur Immobilie enthalten.
  • Kommunikationspartner, die keine klaren und nachvollziehbaren Antworten geben.

Unrealistische Fotos und Angaben

Die Fotos in Fake-Anzeigen sind oft zu perfekt, um wahr zu sein. Hochglanzbilder von luxuriösen Wohnungen, die wie aus einem Einrichtungskatalog wirken, sind ein beliebtes Mittel von Betrügern. Diese Bilder stammen oft aus Datenbanken oder echten Immobilienanzeigen, die einfach kopiert wurden. Doch nicht nur die Fotos, sondern auch die Beschreibungen sind oft auffällig: Angaben wie „beste Lage“, „voll ausgestattet“ oder „sofort verfügbar“ ohne konkrete Details sind verdächtig.

Wie du Fake-Fotos erkennst:

  • Nutze die Rückwärtssuche von Google Bilder, um herauszufinden, ob die Bilder anderswo im Internet verwendet wurden.
  • Frage den Anbieter nach zusätzlichen Fotos, insbesondere von spezifischen Details wie dem Treppenhaus, der Hausnummer oder der Umgebung. Betrüger können oft keine individuellen Bilder liefern.

Was du bei unrealistischen Angaben tun kannst:

  • Prüfe die Adresse in Google Maps oder anderen Kartendiensten. Oft stimmen die Angaben in Fake-Anzeigen nicht mit der Realität überein.
  • Suche nach der Immobilie oder ähnlichen Anzeigen auf anderen Plattformen. Wenn sie mehrfach auftaucht, handelt es sich möglicherweise um Betrug.
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