In den USA kommen pro Jahr knapp 150 Nahrungsmittelallergiker durch versteckte Allergene in Lebensmitteln zu Tode. Stoffe, die sich nicht auf der Zutatenliste finden, können durch die Produktion und Verarbeitung der Nahrungsmittel in die Endprodukte gelangen. Der unvorhersehbare und unbeabsichtigte Konsum von Allergenen ist laut einer französischen Studie fĂŒr 30,8 Prozent der allergischen Reaktionen verantwortlich. FĂŒr Deutschland wurden Ă€hnliche Daten bislang nicht erhoben. Verbraucher sind jedoch zu einem sensiblen Umgang mit Lebensmitteln aufgerufen und sollten gegen versteckte Allergene gewappnet sein.
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Dicke Luft
Nicht nur die Grenzwerte fĂŒr Stickstoffdioxid alarmieren und werden regelmĂ€Ăig ĂŒberschritten, auch versteckte Allergene in der Atemluft machen zu schaffen. Diese Aero- oder Inhalationsallergene gelten als Auslöser von Heuschnupfen, allergischen Hautreaktionen oder Asthma. Neben dem Pollenflug sind auch verschiedene versteckte Allergene im hĂ€uslichen Bereich fĂŒr dicke Luft verantwortlich.
Pollenflug
Pollen werden durch Insekten oder den Wind verbreitet und dabei hĂ€ufig hunderte Kilometer weit getragen. Obwohl sich eine ganz Menge an Pollen in unserer Atemluft tummelt, kommt lediglich den Pollen der windbestĂ€ubten Pflanzen Bedeutung als Allergieauslöser zu. Besonders an warmen, trockenen und windigen Tagen steigt die Pollenbelastung. Zwischen Mai und Juni befinden sich besonders viele versteckte Allergene in der Atemluft. Wichtige Vertreter sind hierbei Wegerich, BeifuĂ oder im SpĂ€tsommer Ambrosia. Verbrauchern wird geraten, dem Pollenkalender zu nutzen, um ĂŒber die aktuelle Situation informiert zu sein.
Hausstaub
Beinahe jeder zehnte Deutsche ist von einer Hausstaubmilbenallergie betroffen. Hausstaub ist keine Frage der Hygiene. Er tritt in jedem Haushalt auf. Dabei handelt es sich um einen Mix aus den unterschiedlichsten Bestandteilen. Allergien lösen hauptsÀchlich Haare, Federn, Pilzsporen und Hautschuppen aus.
Unsere Betten sind von Hausstaubmilben bevölkert. Diese mikroskopisch kleinen Spinnentiere halten sich bevorzugt in einem feucht-warmen Milieu auf. HĂ€ufiges AuslĂŒften des Bettzeugs kann den Befall mit Hausstaubmilben in Grenzen halten. Fusseln, welche sich auf KleidungsstĂŒcken befinden oder an Möbelteilen haften, vermehren den Hausstaub. Der regelmĂ€Ăige Gebrauch eines Fusselrasierers kann das Volumen an Hausstaub verringern.
Allergene in Lebensmitteln
Die hĂ€ufigsten Allergene verstecken sich in Lebensmitteln. Der Umgang mit Lebensmitteln zum Schutz der Gesundheit ist in Europa durch einheitliche Kennzeichnungspflichten geregelt. So sind allergieauslösende Stoffe in den Zutatenverzeichnissen hervorzuheben, dies gilt zukĂŒnftig auch fĂŒr lose Ware. Dennoch können versteckte Allergene durch Kontaminierung bei der Herstellung und Zubereitung auftreten.
Dabei liegt der Fokus auf einigen wenigen Lebensmitteln:
- Erdnuss
- Sojabohne
- Kuhmilch
- NĂŒsse
- HĂŒhnerei
- Weizen
- Fisch und MeeresfrĂŒchte
Diese sieben Allergene sind laut wissenschaftlicher Untersuchungen fĂŒr circa 90 Prozent aller Allergien verantwortlich. HĂ€ufig treten jedoch Kreuzallergien auf. Dabei handelt es sich um eine UnvertrĂ€glichkeit gegenĂŒber pflanzlichen Pollen, welche mit bestimmten Lebensmitteln interagieren. Der Grund hierfĂŒr sind botanische Verwandtschaften und Ăhnlichkeiten in der chemischen Struktur.
HĂ€ufig treten Kreuzallergien zwischen Fischen und MeeresfrĂŒchten, Milch, Fleisch, NĂŒssen, SteinfrĂŒchten oder Getreidearten auf.
HautvertrÀglichkeit unter der Lupe
Allergene können sich auch in Kosmetikprodukten verstecken und schwere Hautreaktionen auslösen. Verbraucher können diesbezĂŒglich nun auf Nummer sicher gehen. Der Deutsche Allergie- und Asthmabund hat ein Label an Kosmetikprodukte, welche frei von Inhaltsstoffen mit einem hohen allergenen Potential sind vergeben. FĂŒr die Labelvergabe wurden die Inhaltsstoffe bewertet. Weiterhin liegen der Labelvergabe freiwillige Testergebnisse von Allergikern und Personen die an Neurodermitis leiden zugrunde.
Das Label wird lediglich an Produkte vergeben, welche folgende Voraussetzungen erfĂŒllen:
- frei von Duftstoffen, Aromastoffen und Ă€therischen Ălen
- frei von Konservierungsstoffen, welche als Kontaktallergene gelten
- frei von Farbstoffen, welche als Kontaktallergene gelten
- frei von Inhaltsstoffen, welche auch in Kleinstmengen zu Reizungen von Augen, Haut und SchleimhĂ€uten fĂŒhren können
Ein Wermutstropfen fĂŒr den kritischen Verbraucher: Es muss sich hierbei nicht explizit um Naturkosmetik handeln. Auch Produkte mit synthetischen Inhaltsstoffen können das Label erhalten, sofern es sich nicht um bekannte Allergene handelt.