Aktuell sind massenhaft Spammails unterwegs, die den Empfänger auffordern, zu einem Aktenzeichen telefonischen Kontakt zum Absender aufzunehmen. Man erkennt recht schnell, dass das Spam ist, allerdings bleibt ein Restrisiko, dass so etwas mal intern in der Firma weitergeleitet wird und so den Anspruch der Ernsthaftigkeit erweckt wird. Unter Umständen wird dann auf die Versenderadresse geantwortet.
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Intelligenter Spam als Rückrufbitte
Ganz im Ernst: Die Serie ist wirklich gut gamacht – bis auf ein Detail. Mir persönlich ist die fehlende Rückrufnummer sofort aufgestoßen. Ansonsten hab ich die Mails geöffnet, was ja das einzige Ziel ist. Durch das Öffnen kann über die Statistik einer Mini-Pixel-Grafik vom Versender festgestellt werden, ob eine angeschriebene Adresse funktioniert oder nicht. Das ist für das Führen solcher gut verkaufbaren Datenlisten wichtig.
Um was geht es da? Offensichtlich möchten die Versender, dass auf die Mail geantwortet wird. Dadurch fließen Informationen und Daten – und Daten sind Geld. Mit Hilfe künstlicher Intelligenz können heute aus solchen Antworten Profile erarbeitet und diese im Netz verkauft werden. Also ganz schnell in die Rundablage damit.
Hier der Text einer solchen Mail
Guten Tag,
ich habe Sie heute nicht erreicht. Könnten Sie mich in der oben genannten Angelegenheit kurzfristig zurückrufen? Vielen Dank im Voraus für Ihre Bemühungen.
Mit freundlichen Grüßen
Karl Kellermann
Von Huberwills & Co
Weitere Namen sind Ben Prinz, Vincent Becher, Lian-Noel Brandes, Alexander Aigner, Maria Heinze, Emilia Wegner, Noah-Joel Schumacher, Jan Schulte, Johanna Ebel, Gabriel Scheel, Louis-Maximilian Stephan, C. Kraus und die Rückantwortadressen buero@huberwills.com und buero@julestois.com oder buero@softwarereaction.com, buero@bagelinta.com, die besonders gern und häufig genutzt werden.
Aktuell genutzte Aktenzeichen (Auswahl)
- DR II 24/3679
- 24.772.82
- 36283-24 ff
- 24.4568.01
Was passiert, wenn man die Mail öffnet?
Am Ende der Mail gibt es eine winzig kleine Grafik, die an die Website-Huberwills.com meldet, ob die Mail geöffnet wurde oder nicht. Auf diese Weise kann der Versender alle unerreichbaren Adressen ausfiltern und damit seinen Datenbestand optimieren.
Wie kann man sich schützen?
Das wird immer schwieriger. Am besten man kümmert sich nicht darum und erzieht sein Umfeld dazu, nichts wichtiges per Mail zu schicken. Ich persönlich überlege vor dem Öffnen jeder einzelnen Mail, ob das nicht eventuell Spam ist. Wenn ein Verdacht besteht, auch wenn ich nur den Absender nicht kenne, dann lösche ich solche Sachen ungesehen aus meiner Posteingangsliste.
Wer ist denn Huberwills?
Wer also z.B. mit huberwills.com nichts zu tun hat, muss auch nicht unbedingt entsprechende Mails von huberwills.com öffnen. Die Website von huberwills.com ist übrigens mittlerweile offline. Es lohnt sicher, in dieser Richtung zu recherchieren, denn der Eigentümer der Website verbirgt seine Identität hinter einen kostenpflichtigen Dienst, bei dem man Anonymität kaufen kann. Mehrere bekannte Spammer und Betrugsunternehmen nutzen das gleiche Hosting. Huberwills.com wurde auch erst kurz vor Start der Mailings registriert. Als die Seite noch online war, wurde sie gleich von mehreren Diensten als „gefährlich“ eingestuft. Der Verdacht drängt sich auf, dass Opfer auf der Suche nach „Huberwills“ auf die Seite gekommen sind und hier der Datendiebstahl offensichtlich durch weitere Abfragen noch vertieft wurde.
Warum huberwills.com offline ist, kann aber aktuell nicht gesagt werden. Die Offlineschaltung erfolgter entweder auf öffentliche Anordnung einer dazu befähigten Behörde oder auf eigene Initiative des Domainbesitzers oder der Hosters.
Diese A…. terrorisieren mich seit Wochen auf meiner Firmenadresse info@ Bei mir ist es Geldanlage.
Solchen W….. wünsche ich von Herzen elend zu krepieren, diese H….. haben nichts anderes verdient
Antwort: So viel Wut wegen ein paar emails – ist auch nicht angemessen….
Ich werde zur Zeit zugespamt mit vielen Emails von einem angeblichen „Leon-Elias Löffler“, der gleiche Name sowohl bei „tagesgeld@huberwills.com“, als auch bei „tagesgeld@puroligert.com“, Betreff: „Auszahlung Ihrer Zinsen (719,00 Euro)“ mit eingefügtem Phishing-Link:
Guten Tag,
wussten Sie schon, dass die beliebten kostenlosen Tagesgeldkonten ein echtes Comeback erleben? Viele Banken zahlen mittlerweile bis zu 7,19 % Zinsen, wenn Sie Ihr Geld auf einem solchen Konto zwischenparken.
In unserem oben genannten Beispiel sind das 719,00 Euro, wenn Sie dort zum Beispiel 10.000 Euro parken. Das Schöne daran ist, dass die Banken Ihnen diese Zinsen garantieren. Sie müssen also nichts weiter tun, als zuzusehen, wie sich Ihr Geld vermehrt.
Um sofort Zinsen zu bekommen, überweisen Sie einfach Geld von Ihrem normalen Girokonto auf dieses neue Konto, und ab dem ersten Tag werden Zinsen gutgeschrieben. Wenn Sie das Geld dann zum Beispiel für Einkäufe benötigen, überweisen Sie es einfach wieder zurück auf Ihr Girokonto. Unseren kostenlosen Vergleich dazu finden Sie hier:
Die besten Tagesgeld-Angebote für Sie vom 03.10.2024
Tages- oder Festgeldkonten sind vielen sicher noch ein Begriff, denn früher wurden sie oft als Ergänzung zum normalen Girokonto genutzt. Dann zahlten die Banken lange Zeit keine Zinsen mehr und diese Konten gerieten in Vergessenheit. Jetzt befinden wir uns in einer Hochzinsphase, die man klug nutzen sollte – so der Rat vieler Finanzexperten. Die Anlage auf einem solchen Konto ist schnell und absolut sicher, im Gegensatz zum Spekulieren an der Börse.
Für weitere Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung,
mit freundlichen Grüßen
Leon-Elias Löffler
Hallo.hab eben auch eine ähnliche Email von einer Lisa-Sophie Schön bekommen mit der Bitte um Ruckruf ohne Angabe einer Nummer aber mit dem Aktenzeichen:DRII24/3679.
Schaut ziemlich echt aus.
Ich bin
* Text-eMail-Benutzer
* KI-Benutzer
* Medienbruechler, Segmentierer
* Grenz- und Extremdenker
Danke, Herr Schmallenberg, fuer diese Rechereche und Informationen.
Tja, auch deshalb nutzt man reine Text-E-Mail-Programme. HTML-Mails sind immer ein Ärgernis. HTML abstellen, so kann man sich schützen.
Doch „erzieht sein Umfeld dazu, nichts wichtiges per Mail zu schicken“ ist ja wohl Blödsinn. „Wichtiges“ darf man sowieso nur E2E-verschlüsselt senden.
Nein, absolut kein Blödsinn und gemeint wie geschrieben. Mail ist ein Sicherheitsrisiko, da nutzt etwas überlegen schon. Der Mensch ist die Schwachstelle, immer.
HABE SOEBEN EINE SPAM-MAIL MIT AZ DRII 24/3679 erhalten , ohne Rückrufnummer, mit Bitte um Kontaktaufnahme. Hat noch jemand die Nr ?
Nicht nur das. In der E-Mail befindet sich auch ein Tracking-Pixel. D. h. wer die Vorschau aktiviert und dabei keine Sperre von Objekten die Nachladen aktiviert hat, gibt damit automatisch preis, dass die Empfängermail aktiv ist und gelesen wird, da das Pixel eine eindeutige Tracking-ID besitzt. Darauf hin kommt sicherlich noch mehr Spam und Angriffe.