Affenpocken – Sollte man sich impfen lassen?

Könnten sich die Affenpocken in Deutschland genauso verbreiten, wie es das Corona-Virus vermochte und sollte man sich impfen lassen? Bei der Definition der Gemeinsamkeiten fĂ€llt auf: Auch Corona wurde im FrĂŒhjahr 2020 nicht fĂŒr eine die IndustrielĂ€nder wirklich tangierende Bedrohung gesehen. Expertenmeinungen wurden zu spĂ€t veröffentlicht, viele Schritte viel zu spĂ€t eingeleitet. dennoch scheint es ein paar gravierende Unterschiede zu geben.

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Bekannt ist aktuell, dass um den 20. Mai 2022 herum die ersten FĂ€lle in Deutschland aufgetreten sind, nachdem erste Berichte in Großbritannien veröffentlicht wurden.  Diese sind aktuell auch am besten erforscht. Spanien, Portugal, Frankreich, Italien, Nordamerika und Australien meldeten weitere FĂ€lle, bevor  das Institut fĂŒr Mikrobiologie der Bundeswehr in MĂŒnchen das Virus erstmals zweifelsfrei bei einem Patienten in Deutschland nachweisen konnte. Um die Gefahr einzugrenzen wird nun versucht, die Betroffen unter QuarantĂ€ne zu stellen und die Wege des Virus nachzuvollziehen. Wichtig ist auch, Ärzte und Pflegepersonal fĂŒr die neuen Symptome zu sensibilisieren und Menschen mit ungewöhnlichen HautausschlĂ€gen entsprechend zu behandeln.

Das title“Affenpocken“>Robert Koch-Institut hat eine offizielle Mitteilung mit einer ersten EinschĂ€tzung zu den FĂ€llen aus Großbritannien veröffentlicht.

Das Affenpocken-Virus ist mit dem inzwischen ausgerotteten Pest-Erreger, dem Variola-Virus,  verwandt, der als der „Schwarze Tod“ in vergangenen Jahrhunderten ganze Landstriche envölkerte. Die Affenpocken werden aktuell wohl ausschließlich von Tieren auf Menschen ĂŒbertragen. Der Virus wurde in Zentral- und Westafrika lokalisiert und tritt hier in unregelmĂ€ĂŸigen AbstĂ€nden mehr oder weniger dramatisch in Erscheinung.

Symptome der Affenpocken?

Fieber ist etwa 14 Tage nach der Ansteckung das erste Symptom, gefolgtvon geschwollenen Lymphknoten geschwollen, spĂ€ter kommen Kopf-, RĂŒcken- und Muskelschmerzen und allgemeine ErschöpfungszustĂ€nde hinzu. Spezifisch fĂŒr Affenpocken sind im Gegensatz zu Corona blĂ€schenartige AusschlĂ€ge, die schon im Anfangsstadium der Affenpocken entstehen.  Diese Pusteln jucken und sind teils schmerzhaft.

Die Weltgesundheitsorganisation sieht keine Parallelen zu den echten Pocken, die weitaus anstrengender und todbringender waren, hĂ€lt die Affenpocken aber trotzdem fĂŒr eine ernst zu nehmende Krankheit, auch wenn diese meist gar nicht erkannt werden bei schwachen VerlĂ€ufen und auch keine bleibenden SchĂ€den hinterlĂ€sst. Eine vorhandene Sterblichkeit trifft eher Kinder als Ă€ltere Menschen. Affenpocken sind zudem ein Risikofaktor fĂŒr Schwangere. Bakterielle Infektionen, die sich parallel zur Infektion ausbreiten können , fĂŒhren im Extremfall zu Lungen- oder HirnhautentzĂŒndung, auch Erblindung kann durch eine EntzĂŒndung der Augenhornhaut eintreten. Dabei variieren die beiden bekannten und regional in Afrika zuzuordnen Virusversionen. Die bisherigen in Deutschland aufgetretenen Varianten haben ihren Ursprung wahrscheinlich in der weniger gefĂ€hrlichen westafrikanischen Typ-Variante.

Wie bei Corona werden auch Affenpocken durch die Luft – also durch das Einatmen – ĂŒbertragen. Zudem sind die AusschlĂ€ge bei BerĂŒhrungskontakt ansteckend, ebenso besteht die Möglichkeit der Übertragung durch sexuelle Kontakte.

Hoffnung macht die Tatsache, dass das Virus bei der Übertragung von Mensch zu Mensch nach bisherigen Erkenntnissen nicht ganz so erfolgreich agiert. Ketten können also schnell durchbrochen werden, die Anzahl möglicher GefĂ€hrder ist deutlich niedriger als z.B. bei Corona.

Schutz bietet aktuell ein Impfstoff, der aus dem Pest-BekĂ€mpfung bekannt ist und seit Aufhebung der Impfempehlung 1983 in Deutschlend weiterentwwickelt wurde. Eine Impfung soll eine Immunisierung von 85 Prozent garantieren. Eine Impfempfehlung gibt es aber nicht, diese war aufgehoben worden, nachdem Pocken von der WHO als „ausgerottet“ deklariert wurden. Die damals relativ hohen Nebenwirunken sollen moderne Impfstoffe nicht mehr haben. Hier besteht also ein großer Unterschied zu Corona: Es gibt bereits einen Impfstoff.

 

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