Ist Adobe eine Abofalle? Unser Testbericht 2025

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Adobe-Hauptsitz in San Jose, Kalifornien, USA

Unsere umfassende Analyse zeigt, dass Adobe mit seiner Creative Cloud für professionelle Kreative und Unternehmen nach wie vor den Goldstandard darstellt, jedoch erhebliche Schwächen bei der Transparenz vom Abo-Modell und im Kundenservice aufweist, die dem Ruf einer „Adobe-Abofalle“ Vorschub leisten. In unserem Test erlebten wir eine beeindruckende technologische Leistungsfähigkeit, die von einem frustrierenden Mangel an Flexibilität bei der Vertragsverwaltung überschattet wurde. Das Gefühl, in einem erstklassigen Ökosystem gefangen zu sein, war allgegenwärtig und beeinflusst unsere finale Bewertung maßgeblich.

 

Basierend auf unseren detaillierten Tests in fünf Kategorien vergeben wir einen finalen Verbraucherschutz TV-Score von 3.9 / 5.0.

Offenlegung & Transparenz: Wir bewerten objektiv. Für diesen Test haben wir uns das Adobe Creative Cloud Abo für Fotografie ganz genau angeschaut, Informationen gesammelt und viele Stunden in die Recherche echter Kundenmeinungen auf Plattformen wie Trustpilot, Reddit und Fachforen investiert. Dieser Erfahrungsbericht ist zu 100 % unabhängig und spiegelt unsere objektive Meinung sowie die der Community wider.

Übersichtstabelle: Das Wichtigste auf einen Blick

 

Kategorie Bewertung
Gesamtbewertung Verbraucherschutz TV-Score: 3.9 / 5.0 (Gut)
Vorteile (Pros) ✅ Unangefochtener Industriestandard ✅ Gewaltiger Funktionsumfang ✅ Nahtloses Ökosystem aller Applikationen ✅ Ständige Innovationen (z.B. KI-Funktionen)
Nachteile (Cons) ❌ Starres, teures Abomodell ❌ Hohe Gebühren bei vorzeitiger Kündigung ❌ Komplizierter Kündigungsprozess ❌ Schwer erreichbarer Kundenservice
Empfohlen für: Kreativ-Profis, Agenturen, Unternehmen und alle, die auf Kompatibilität in der Branche angewiesen sind.
Link zur Marke Zur offiziellen Adobe Webseite

 

Die detaillierte Analyse nach Kategorien: Erfahrungen mit der Creative Cloud

Im Folgenden finden Sie die Ergebnisse unserer Analyse in Form von unseren Erfahrungen in den Bereichen Benutzerfreundlichkeit & Einrichtung, Funktionsumfang & Leistung, Preis-Leistungs-Verhältnis, Kundenservice & Support und Sicherheit & Vertrauenswürdigkeit.

Benutzerfreundlichkeit & Einrichtung (Usability) – Score: 4.5/5.0

 

Screenshot eines Adobe-Anmeldebildschirms auf Deutsch. Nutzer soll E-Mail-Adresse eingeben, um Zugriff auf Adobe-Produkte zu erhalten. Eingabefeld, Checkbox für E-Mail-Kontakt, Buttons „Weiter“ und „Zurück“.
Die Registrierung ist unkompliziert und in drei Schritten abgeschlossen (Screenshot von der offiziellen Adobe-Website)

Die Registrierung und Einrichtung eines Adobe Accounts ist ein bewusst reibungslos gestalteter Prozess. Die Hürden sind niedrig, die Versprechen hoch. Nach der Auswahl eines der zahlreichen Abonnements – vom populären Foto Abo bis zum umfassenden Creative Cloud Paket – wird der Nutzer nahtlos zur Zahlung und zum Download der Creative Cloud Desktop-App geleitet. Diese App ist das Nervenzentrum des Adobe-Universums: Sie fungiert als zentrales Hub für die Installation, das Update und den Start aller Adobe Produkte. Ihre ständige Präsenz auf dem Desktop ist Segen und Fluch zugleich. Einerseits bietet sie schnellen Zugriff und hält alles synchron, andererseits wird sie von vielen als aufdringlicher Hintergrundprozess empfunden, der Systemressourcen beansprucht, selbst wenn keine Adobe-Software aktiv genutzt wird.

 

Das Onboarding, also die Einführung in die Software, ist didaktisch exzellent gelöst. Beim ersten Start von Programmen wie Photoshop oder Premiere Pro wird man nicht alleingelassen. Interaktive Tutorials, animierte Tool-Tipps und kurze Videolektionen erklären die Grundfunktionen kontextbezogen. Für tiefgreifendere Fragen stellt Adobe eine schier unendliche Bibliothek an Lerninhalten bereit. Diese Investition in die Bildung der eigenen Nutzer ist strategisch klug, denn je besser ein Anwender die Software beherrscht, desto tiefer wird er in das Ökosystem hineingezogen und desto unwahrscheinlicher wird ein Wechsel zur Konkurrenz.

 

Die Benutzeroberflächen der einzelnen Applikationen sind ein Paradebeispiel für die Herausforderung, immense Komplexität bedienbar zu machen. Einsteiger können sich von der schieren Masse an Werkzeugen, Paletten und Menüs schnell erschlagen fühlen. Adobe versucht, dem mit anpassbaren Arbeitsbereichen entgegenzuwirken. So kann ein Videoredakteur in Premiere Pro zwischen einem Arbeitsbereich für den Rohschnitt, für die Farbkorrektur oder für die Audio-Abmischung wechseln, wobei jeweils nur die relevanten Werkzeuge angezeigt werden. Trotz dieser Hilfen bleibt die Lernkurve für Programme wie After Effects oder Illustrator steil und erfordert Engagement. Die wahre Stärke und Eleganz des Designs liegt jedoch in der Konsistenz: Wer die Logik von Ebenen und Masken in Photoshop verstanden hat, wird sich in After Effects sofort heimisch fühlen. Shortcuts und Bedienkonzepte sind über die gesamte Suite hinweg standardisiert. Man merkt, dass hier ein durchdachtes System dahintersteckt, das auf professionelle, wiederkehrende Arbeitsabläufe optimiert ist.

 

Aufgrund der exzellenten Onboarding-Materialien und der durchdachten, wenn auch komplexen, Oberfläche vergeben wir in der Kategorie Benutzerfreundlichkeit einen Score von: 4.5/5.0.

Funktionsumfang & Leistung – Score: 5.0/5.0

 

In dieser Kategorie zeigt Adobe seine ganze Stärke und rechtfertigt seinen Status als Branchenprimus. Hier gibt es fast nichts zu bemängeln – der Funktionsumfang ist nicht nur groß, er ist in vielen Bereichen konkurrenzlos tief und professionell.

 

Collage aus Adobe-Programmen und KI-gestützter Designsoftware. Zu sehen sind Photoshop-Elemente, ein Promptfeld mit „northern lights“, generative KI-Bilder, Design-Tools, Icons und bunte Illustrationen.

 

  • Grafik & Design (Photoshop, Illustrator, InDesign): Photoshop ist längst kein reines Bildbearbeitungsprogramm mehr, es ist ein kulturelles Phänomen und ein Synonym für die Disziplin. Illustrator dominiert den Markt für Vektorgrafiken so sehr, dass sein Dateiformat .ai als universeller Standard gilt. InDesign ist im professionellen Verlagswesen für Bücher, Magazine und Broschüren unverzichtbar. Der wahre Wert vom Abo-Modell zeigt sich hier in der rasanten Innovation: Die Integration von KI-Funktionen (Adobe Sensei & Firefly), wie der „Generative Fill“ in Photoshop, ist revolutionär. Diese Upgrades stehen Kunden sofort zur Verfügung und verändern Arbeitsweisen fundamental.
  • Video & Audio (Premiere Pro, After Effects, Audition): Premiere Pro ist ein robustes und skalierbares Schnittprogramm, das von YouTubern bis hin zu Hollywood-Produktionen eingesetzt wird. Seine wahre Magie entfaltet es jedoch erst im Zusammenspiel mit den anderen Programmen. Über die „Dynamic Link“-Funktion können Kompositionen aus After Effects in Echtzeit in der Premiere-Timeline abgespielt werden, ohne dass ein Zwischen-Rendering nötig ist. Das spart enorm viel Zeit. Mit Audition lassen sich Tonspuren professionell restaurieren und abmischen. Diese tiefe Verzahnung der Dienste schafft einen Workflow, den Stand-alone-Alternativen wie DaVinci Resolve nur schwer nachbilden können. Man kann buchstäblich alles machen, von der einfachen Montage bis hin zu komplexen visuellen Effekten mit professioneller Tonmischung, ohne das Ökosystem je verlassen zu müssen. Selbst die Integration von Musik aus Adobe Stock ist nahtlos möglich.
  • Web & UX (XD, Dreamweaver): Obwohl Adobe XD im Bereich UI/UX-Design stark vom kollaborativeren Ansatz von Figma unter Druck gesetzt wurde, bleibt es ein potentes Werkzeug, insbesondere für Teams, die bereits tief im Adobe-Ökosystem verwurzelt sind. Die Möglichkeit, Design-Elemente aus Photoshop und Illustrator direkt und verlustfrei zu importieren, ist ein unschätzbarer Vorteil.
  • Zusätzliche Dienste: Ein Creative Cloud Abo ist weit mehr als nur eine Sammlung von Programmen. Der Zugriff auf Adobe Fonts, eine riesige Bibliothek hochwertiger und kommerziell nutzbarer Schriftarten, erspart Designern teure Lizenzkäufe. Der inkludierte oder erweiterbare Cloud-Speicher erleichtert die Zusammenarbeit und das Arbeiten über mehrere Geräte hinweg. Diese zusätzlichen Dienste bieten einen echten, oft unterschätzten Mehrwert und zementieren die Vormachtstellung des Gesamtpakets.

 

Die Leistung der Software ist direkt an die Hardware gekoppelt. Adobe-Programme sind notorisch ressourcenhungrig. Für flüssiges Arbeiten mit 4K-Videomaterial oder hochauflösenden Photoshop-Dateien mit hunderten von Ebenen ist ein moderner, leistungsstarker Computer unerlässlich. Dies ist keine Software für Gelegenheitsnutzer mit alter Hardware.

 

Die Werbeversprechen werden hier nicht nur erfüllt, sondern oft übertroffen. Der Funktionsumfang ist konkurrenzlos. Score: 5.0/5.0.

Preis-Leistungs-Verhältnis – Score: 3.0/5.0

 

Dies ist die Achillesferse von Adobe und die Brutstätte für den Vorwurf, dass Adobe eine Abofalle sei. Die Preisstruktur ist komplex und die Vertragsbedingungen sind aus Verbrauchersicht problematisch.

 

Das grundlegende psychologische Problem vom Abomodell ist der gefühlte Verlust von Eigentum. Früher kauften Nutzer eine Software-Lizenz und konnten sie theoretisch unbegrenzt nutzen. Heute mieten sie lediglich den Zugang. Diese Miete ist teuer und erzeugt eine permanente finanzielle Verpflichtung. Sobald man die Zahlungen einstellt, steht man vor verschlossenen Türen und kann die eigene kreative Arbeit der Vergangenheit nicht mehr bearbeiten. Diese Abhängigkeit ist ein starkes Druckmittel.

 

Die Preispläne im Detail:

 

Abo-Plan Preis (ca.) Zielgruppe Anmerkungen
Creative Cloud – Alle Applikationen 39,98 € / Monat Profis, Agenturen Der „Alles-drin“-Plan. Benötigt eine jährliche Verpflichtung.
Foto-Abo (20 GB) 23,79 € / Monat Fotografen, Hobbyisten Beinhaltet Photoshop & Lightroom. Sehr gutes Angebot.
Schüler, Studierende, Lehrende 15,46 € / Monat Aus- und Weiterbildung Sehr gutes Angebot, aber steigt nach dem ersten Jahr auf 29,74 €/Monat.

 

  • Achtung: Die in der Tabelle angegebenen Preise gelten für Einzelanwender. Preismodelle für Agenturen und Bildungseinrichtungen sowie für weitere Nutzergruppen finden Sie hier: Preise und Abos. Beachten Sie bitte auch, dass sich die Preise durch Sonderangebote häufiger ändern.

 

Die versteckten Kosten und Fallstricke:

 

Das größte Ärgernis ist das Standard-Vertragsmodell: das Jahresabo mit monatlicher Zahlung. Der monatliche Preis ist niedriger als bei einem rein monatlichen Abo, dafür bindet man sich aber für 12 Monate. Wer diesen Vertrag vor Ablauf der Frist kündigen will oder muss, sieht sich mit einer empfindlichen Strafgebühr konfrontiert. Diese beträgt in der Regel 50 % der verbleibenden Vertragssumme. Diese Gebühr ist zwar in den AGBs verankert, wird aber im Kaufprozess nicht prominent dargestellt und trifft viele Verbraucher überraschend. Es fühlt sich weniger wie eine faire Vertragsauflösung und mehr wie eine Bestrafung an.

 

Screenshot von der offiziellen Adobe-Website: Zwei Abschnitte, die erklären, dass bei Kündigung Gebühren anfallen können – ein Hinweis, den viele Nutzer übersehen
Dass eine Gebühr bei Kündigung anfallen kann, übersehen viele User (Screenshot von der offiziellen Adobe-Website)

Dazu kommt die Praxis der automatischen Verlängerung. Lockangebote für das erste Jahr verlängern sich oft stillschweigend zum deutlich teureren Normalpreis. Wer die Fristen im eigenen Account unter „Abrechnung“ nicht genau überwacht, erlebt eine böse Überraschung. Es gibt keine Optionen für eine flexible, pausierbare Nutzung, die den Lebensrealitäten von Freelancern oder Projektarbeitern entgegenkommen würde.

 

Im direkten Vergleich mit der Konkurrenz wird die Problematik deutlich. Die Affinity Suite von Serif (ein direkter Konkurrent zu Photoshop, Illustrator, Publisher) kostet als Einmalkauf oft weniger als drei Monatsraten des Adobe-Gesamtpakets. Man erwirbt eine dauerhafte Lizenz und kann selbst entscheiden, ob und wann man für ein großes Update erneut bezahlt. Dieses Modell bietet Freiheit und Planungssicherheit, die Adobe seinen Kunden bewusst verwehrt.

 

Der hohe Preis wird durch den Funktionsumfang teilweise gerechtfertigt, aber die starren Verträge, hohen Stornogebühren und mangelnde Flexibilität führen zu einer deutlichen Abwertung. Score: 3.0/5.0.

Kundenservice & Support – Score: 2.5/5.0

 

Unsere Erfahrungen mit dem Adobe Support, kombiniert mit einer umfassenden Analyse von Community-Feedback, zeichnen ein zweigeteiltes und letztlich enttäuschendes Bild.

 

Man muss klar zwischen technischem Produktsupport und kaufmännischem Kundenservice unterscheiden. Der technische Support, der sich mit Anwendungsfragen beschäftigt, ist oft solide. Die Adobe-eigenen Foren sind eine riesige Wissensdatenbank, in der Experten und engagierte Mitarbeiter oft detaillierte Antworten auf komplexe Probleme geben. Wer wissen will, wie man eine bestimmte Funktion in Photoshop nutzt, findet mit hoher Wahrscheinlichkeit Hilfe.

 

Screenshot des Hilfebereichs von der offiziellen Adobe-Website. Support zu Apps und Diensten wie Photoshop und Illustrator.
Der Hilfebereich ist umfassend und übersichtlich gestaltet (Screenshot von der offiziellen Adobe-Website)

Das Bild wandelt sich dramatisch, sobald es um vertragliche Angelegenheiten geht – Kündigung, Abrechnung oder Rückerstattungen. Hier scheint die Maxime zu sein, den Prozess für den Kunden so mühsam und undurchsichtig wie möglich zu gestalten. Braucht man Hilfe zur Kündigung eines Jahresabos wird es kompliziert. Zuerst muss man sich durch mehrere Lagen von FAQ-Artikeln und Hilfe-Seiten klicken, die alle das Ziel haben, eine direkte Kontaktaufnahme zu vermeiden.

 

Schafft man es schließlich zum Chat, landet man unweigerlich bei einem automatisierten Bot. Dieser Bot ist nicht darauf programmiert, das Problem (die Kündigung) schnell zu lösen, sondern den Kunden im Ökosystem zu halten. Er bietet Rabatte, verweist auf andere Pläne oder fragt nach den Kündigungsgründen – alles, nur nicht der direkte Weg zur Vertragsauflösung. Erst nach mehrmaliger, unmissverständlicher Aufforderung („Ich möchte mit einem Menschen sprechen“) wird man in die Warteschlange für einen menschlichen Mitarbeiter weitergeleitet.

 

Die Wartezeit im Chat beträgt nach Erfahrungen oft rund 15 Minuten. Die menschlichen Mitarbeiter sind zwar freundlich, folgen aber einem starren Skript. Man muss als Kunde hartnäckig bleiben, die eigenen Rechte kennen und darf sich nicht abwimmeln lassen. Dieses Erlebnis wird in unzähligen Online-Berichten exakt so geschildert. Es ist ein bewusst so gestaltetes System, das darauf abzielt, die Zahl der Kündigungen zu reduzieren, indem es die Hürden dafür maximiert.

 

Der Support für die Produktnutzung ist gut, aber der Kundenservice für Vertrags- und Abrechnungsfragen ist langsam, umständlich und wenig kundenorientiert. Score: 2.5/5.0.

Sicherheit & Vertrauenswürdigkeit – Score: 4.5/5.0

 

Adobe ist ein globales, börsennotiertes US-amerikanisches Unternehmen mit einer langen Geschichte, die bis ins Jahr 1982 zurückreicht. Die grundsätzliche Seriosität des Unternehmens als Softwarehersteller steht außer Frage. Die Sicherheit der Nutzerdaten in der Creative Cloud ist für Adobe von zentraler Bedeutung, da hier das geistige Eigentum von Millionen von Kreativen gespeichert wird.

 

Adobe investiert nachweislich stark in die Sicherheit seiner Infrastruktur und wirbt mit zahlreichen Zertifizierungen nach internationalen Standards (z.B. ISO 27001, SOC 2). Die Datenübertragung ist standardmäßig verschlüsselt, und es gibt granulare Einstellungen im Adobe Account, um die Privatsphäre und den Zugriff auf Daten zu verwalten. Für große Unternehmenskunden bietet Adobe zudem spezielle Lösungen, die noch höhere Sicherheitsanforderungen erfüllen.

 

Ein wiederkehrender Kritikpunkt sind jedoch die Nutzungsbedingungen (AGBs). Wie bei vielen US-Unternehmen sind diese extrem umfangreich und für Laien kaum verständlich. In der Vergangenheit gab es immer wieder Kontroversen um Passagen, die Adobe weitreichende Rechte an den vom Nutzer erstellten Inhalte einzuräumen schienen. Nach lauten Protesten, insbesondere aus der Fotografie- und Künstler-Community, wurden diese Formulierungen oft präzisiert. Dennoch bleibt ein Gefühl des Unbehagens, welche Analysen Adobe mit den Kundendaten durchführt, um seine KI-Modelle zu trainieren oder die Dienste zu „verbessern“.

 

Die größte Vertrauenskrise entsteht aber nicht durch potenzielle Datenschutzlücken, sondern durch die als unfair und intransparent empfundenen Geschäftspraktiken rund um das Abomodel. Die legalen, aber aus Verbrauchersicht fragwürdigen Kündigungsbedingungen haben das Vertrauen vieler langjähriger Kunden nachhaltig erschüttert. Es hat sich eine paradoxe Situation entwickelt: Man vertraut der Leistungsfähigkeit der Software zu 100 %, aber dem Unternehmen hinter der Software misstraut man, sobald es um den eigenen Geldbeutel und Vertragsdetails geht.

 

Technologisch ist Adobe sicher und seriös. Die Geschäftspraktiken im Vertrieb und bei der Kündigung sind jedoch aus Verbrauchersicht höchst fragwürdig und schaden dem Vertrauen. Score: 4.5/5.0.

 

Community-Check: Was sagen andere Kunden zum Thema Adobe Abofalle?

Die Analyse der Community-Meinung ist entscheidend, um die Frage, ob Adobe eine Abofalle ist, zu klären. Das Bild ist hier extrem polarisiert. Auf der einen Seite stehen die Profis, die die Software lieben, auf der anderen Seite die frustrierten Verbraucher, die sich über das Geschäftsgebaren ärgern.

Abo-Modell und Kündigung: Die wiederkehrenden negativen Themen

 

Die Kritik ist laut, emotional und auffallend konsistent. Es handelt sich hierbei nicht um Einzelfälle, sondern um ein systematisches Problem, das seit Jahren von unzähligen Nutzern angeprangert wird.

Kundenbewertungen zu Adobe auf Trustpilot, größtenteils 1-Sterne-Bewertungen.
Die Bewertungen auf Trustpilot sind miserabel. Kunden schildern hier vor allem negative Erfahrungen zu den Themen Abo und Kündigung.

Ein Nutzer auf Trustpilot fasst die Frustration zusammen: „Absolut unverschämte Kündigungsgebühr. Ich habe ein Jahresabo abgeschlossen und musste es nach 3 Monaten aus finanziellen Gründen beenden. Die Strafe dafür war die Hälfte der restlichen Jahresgebühr. Das ist moderne Wegelagerei. Adobe behandelt seine Kunden nicht wie Partner, sondern wie Geiseln.“

 

Von einem anderen Nutzer wird die technische Umsetzung der Kündigung kritisiert: „Der Prozess, um das Adobe Abo zu kündigen, ist ein Paradebeispiel für ‚Dark Patterns‘ im User Interface Design. Man muss sich durch fünf Menüs klicken, bekommt dreimal ein ‚Sonderangebot‘, und der entscheidende Button ist immer unauffälliger gestaltet als der, der einen im Abo behält. Das hat nichts mit Kundenservice zu tun, das ist reine Schikane.“

 

Ein weiterer Kommentar beleuchtet die fehlende Flexibilität: „Als Freelancer habe ich mal drei Monate viel zu tun und dann vielleicht zwei Monate Leerlauf. Ich kann mein Adobe-Abo nicht einfach pausieren. Ich muss voll durchzahlen. Das ist für kleine Selbstständige eine echte Belastung.“

Foto-Abo und Funktionen allgemein: Die wiederkehrenden positiven Themen

 

Trotz des Ärgers bleiben Millionen von Kunden bei Adobe. Das Lob bezieht sich durchweg auf Dinge wie die unbestreitbare Qualität der Produkte und die kreativen Möglichkeiten, die sie eröffnen.

Ein professioneller Fotograf schreibt in seinem Testbericht: „Ich zahle jeden Monat für mein Foto Abo und bin mehr als zufrieden. Die ständigen Upgrades für Lightroom und Photoshop allein sind den Preis wert. Die Synchronisation zwischen Desktop und Mobile ist ein Traum und spart mir zum Glück Stunden an Arbeit. Ich sehe es nicht als Miete, sondern als Investition in mein Business.“

Ein Videoproduzent lobt den Workflow: „Zeit ist Geld. Die Zeit, die ich spare, weil ich After Effects-Kompositionen per Dynamic Link direkt in Premiere nutzen kann, ist unbezahlbar. Allein dieses Feature rechtfertigt für mich die Kosten der gesamten Creative Cloud. Wer da auf Konkurrenzprodukte setzt, muss umständliche Workarounds in Kauf nehmen.“

Einordnung: Die Community ist tief gespalten. Die Probleme mit dem Abomodell und der Kündigung sind unbestreitbar systematisch und werden von Adobe bewusst in Kauf genommen, um die Kundenabwanderung zu minimieren. Demgegenüber steht eine ebenso systematische Überlegenheit der Software in vielen professionellen Anwendungsbereichen, die einen starken „Lock-in“-Effekt erzeugt.

 

Für wen ist Adobe geeignet (und für wen nicht)?

 

Die Entscheidung für oder gegen ein Adobe Abo hängt stark vom individuellen Anforderungsprofil, dem beruflichen Kontext und der persönlichen Leidensfähigkeit bezüglich der Vertragsbedingungen ab.

 

Ideal für:

 

  • Kreativ-Profis und Agenturen: Für diese Gruppe, die die Programme oft für Zwecke wie Werbung nutzt, ist Adobe oft keine Wahl, sondern eine Notwendigkeit. Der Industriestandard, die Notwendigkeit des Dateiaustauschs mit Kunden und Partnern, der unerreichte Funktionsumfang und der hocheffiziente, integrierte Workflow sind unschlagbare Argumente. Hier werden die monatlichen Kosten als betriebliche Investition verbucht, die sich durch die erzielte Produktivität rechtfertigt.
  • Studierende und Lehrende im Kreativbereich: Die stark vergünstigten Bildungs-Abos sind auf jeden Fall ein exzellentes und fast konkurrenzloses Angebot. Sie ermöglichen den Zugang zu den Standard-Tools der Branche zu einem Bruchteil des kommerziellen Preises und sind eine wichtige Investition in die spätere Karriere.
  • Ambitionierte Hobby-Fotografen: Das Foto Abo, das die Vollversionen von Photoshop und Lightroom enthält, ist preislich extrem aggressiv und bietet ein unschlagbares Paket für alle, die ihre Fotografie ernsthaft betreiben und einen professionellen Workflow von der Organisation bis zur finalen Bearbeitung etablieren wollen.

 

Eher ungeeignet für:

 

  • Gelegenheitsnutzer und preisbewusste Anwender: Wer nur gelegentlich eine Einladungskarte oder ähnliches gestalten, ein Urlaubsfoto retuschieren oder ein kurzes Video schneiden möchte, sollte einen großen Bogen um das Adobe-Abo machen. Die Verpflichtung eines Jahresabos ist hier völlig überzogen. Kostenlose oder günstige Alternativen (z.B. Affinity Photo, Canva, DaVinci Resolve) sind hier die weitaus klügere Wahl.
  • Nutzer, die Wert auf Software-Eigentum und Flexibilität legen: Wer sich nicht an ein wiederkehrendes Abo binden und die volle Kontrolle über seine Software-Lizenz behalten möchte, wird mit Adobes Geschäftsmodell nicht glücklich. Anbieter mit Einmalkauf-Modell wie Affinity oder Blackmagic Design sind hier die philosophisch und praktisch bessere Wahl.
  • Start-ups und Freelancer mit schwankendem Einkommen: Die starre 12-monatige Bindung des Jahresabos kann für Selbstständige mit unregelmäßiger Auftragslage zum finanziellen Risiko werden. Die fehlende Möglichkeit, das Abo flexibel zu pausieren, macht es für diese Zielgruppe unattraktiv.

 

Q&A: Häufig gestellte Fragen

Im Folgenden finden Sie die Antworten auf die meistgestellten Fragen rund um Adobe.

Ist Adobe seriös?

Ja, Adobe ist ein international etabliertes und seriöses Software-Unternehmen. Unser Test hat keine betrügerischen Praktiken aufgedeckt. Die Kritik richtet sich vor allem gegen das als unfair empfundene Abomodell und die strengen Kündigungsbedingungen, die zwar legal, aber nicht kundenfreundlich sind.

Was kostet die Adobe Creative Cloud?

Adobe bietet diverse Abos. Das Komplettpaket „Creative Cloud Alle Applikationen“ kostet für Einzelanwender ca. 40€/Monat. Das beliebte Foto Abo mit Photoshop und Lightroom kostet ca. 23,79 €/Monat. Es gibt zudem vergünstigte Pläne für Schüler und Studierende sowie teurere Business-Lizenzen.

Wie kann ich mein Adobe Abo kündigen?

Sie können Ihr Abo kündigen, indem Sie sich in Ihren Adobe-Account einloggen, zu „Pläne und Zahlung“ navigieren und dort die Optionen zur Planverwaltung auswählen. Beachten Sie, dass bei einer vorzeitigen Kündigung eines Jahresabos eine Stornogebühr von 50 % der verbleibenden Vertragssumme anfallen kann.

Gibt es die Adobe-Programme auch ohne Abo?

Nein, seit der Einführung der Creative Cloud im Jahr 2013 bietet Adobe seine professionellen Kreativprogramme wie Photoshop oder Premiere Pro nicht mehr als Kauf-Lizenz (Perpetual License) an. Die Nutzung ist ausschließlich über ein aktives Abonnement möglich.

Was passiert mit meinen Dateien, wenn ich mein Abo kündige?

Ihre lokal gespeicherten Projektdateien (z.B. .psd oder .prproj) bleiben Ihnen erhalten. Sie können sie jedoch ohne die entsprechende Adobe-Software nicht mehr öffnen oder bearbeiten. In der Adobe Cloud gespeicherte Daten sind nach Ablauf einer Schonfrist nur noch eingeschränkt zugänglich.

Gibt es eine bessere Alternative zu Adobe?

Für viele Anwendungsfälle ja. Für professionelle Bildbearbeitung ist Affinity Photo eine exzellente Kauf-Alternative. Für Vektorgrafik ist Affinity Designer ein starker Konkurrent zu Illustrator. Im Videoschnitt ist DaVinci Resolve (mit starker kostenloser Version) eine sehr beliebte Alternative. Für wen das nahtlose Zusammenspiel aller Applikationen entscheidend ist, für den ist das Adobe-Ökosystem oft die beste, wenn auch teuerste, Lösung.

Warum empfinden viele Adobe als Abofalle?

Der Begriff „Abofalle“ beschreibt die Kritik von Verbrauchern an Adobes Geschäftsmodell. Gemeint sind vor allem die hohen Stornogebühren bei vorzeitiger Kündigung eines Jahresabos, der komplizierte Kündigungsprozess und das Gefühl, durch den Industriestandard und proprietäre Dateiformate in einem teuren Abo gefangen zu sein.

 

Fazit & finaler „Verbraucherschutz TV-Score“

Nach unserer Recherche lautet unsere Antwort auf die Ausgangsfrage: Adobe ist keine Abofalle im betrügerischen Sinne, aber das Unternehmen nutzt seine marktbeherrschende Stellung mit einem extrem kundenunfreundlichen und starren Abo-Modell aus. Die technologische Brillanz der Software steht in einem scharfen Kontrast zu den frustrierenden Erfahrungen bei Vertragsverwaltung und Kündigung.

 

Die Creative Cloud ist wie ein goldener Werkzeugkasten in einer gemieteten Werkstatt. Die Werkzeuge darin sind unbestreitbar die besten der Welt – präzise, leistungsstark und perfekt aufeinander abgestimmt. Doch der Mietvertrag für die Werkstatt ist problematisch: Er läuft mindestens ein Jahr, verlängert sich automatisch und bei einem vorzeitigen Auszug wird eine hohe Strafe fällig. Für den Meister, der täglich in dieser Werkstatt arbeitet und damit sein Geld verdient, ist es ein Deal, den er zähneknirschend eingeht, weil er auf genau diese Werkzeuge angewiesen ist. Für den Hobby-Handwerker, der nur gelegentlich etwas reparieren will, ist dieses Modell jedoch völlig ungeeignet und zu teuer.

 

Unsere finale Empfehlung ist daher gespalten: Für Profis in der Kreativbranche bleibt Adobe eine fast unumgängliche, wenn auch teure Notwendigkeit. Allen anderen Nutzern raten wir dringend, sich der langfristigen Bindung, der hohen Kosten und der problematischen Kündigungsbedingungen bewusst zu sein. Nutzen Sie die kostenlose Testphase ausgiebig und lesen Sie vor dem Abonnieren die Vertragsdetails, insbesondere das Kleingedruckte zur Stornogebühr.

 

Verbraucherschutz TV-Score für Adobe: 3.9 / 5.0 (Gut)

 

Benutzerfreundlichkeit & Einrichtung: 4.5/5.0

 

Funktionsumfang & Leistung: 5.0/5.0

 

Preis-Leistungs-Verhältnis: 3.0/5.0

 

Kundenservice & Support: 2.5/5.0

 

Sicherheit & Vertrauenswürdigkeit: 4.5/5.0

 

Fazit unseres Testberichts: Hand aufs Herz: Die Programme von Adobe sind eine Klasse für sich. Daran führt kaum ein Weg vorbei, wenn man professionell kreativ arbeitet. Das Problem ist nicht die Software, sondern das Geschäftsmodell dahinter. Man fühlt sich schnell in einem goldenen Käfig gefangen – mit den besten Werkzeugen der Welt, aber gefesselt an starre Verträge und hohe Kündigungsstrafen, die einfach nur frustrieren.

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