Abgasskandal – Schadenersatz bei Porsche Macan – LG Karlsruhe 5 O 21/20

Wegen der Verwendung unzulĂ€ssiger Abschalteinrichtungen hat das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) bereits  2018 den RĂŒckruf fĂŒr den Porsche Macan 3,0 Liter V6-Diesel mit der Abgasnorm Euro 6 angeordnet. Das Landgericht Karlsruhe hat nun einem geschĂ€digten KĂ€ufer eines Macan mit Urteil vom 31. August 2020 Schadenersatz zugesprochen (Az.: 5 O 21/20).

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Porsche hat die Dieselmotoren nicht selbst gebaut, sondern von der Konzernschwester Audi bezogen. Die Verantwortung fĂŒr das Inverkehrbringen eines Fahrzeugs mit einer unzulĂ€ssigen Abschalteinrichtung mĂŒssen beide ĂŒbernehmen, entschied das LG Karlsruhe. Die Porsche AG sei als Herstellerin des Fahrzeugs zu Schadenersatz verpflichtet, die Audi AG als Herstellerin der Motoren mit der illegalen Abschalteinrichtung.

Der KlĂ€ger in dem zu Grunde liegenden Fall hatte den Porsche Macan 2014 gekauft. Nach dem verpflichtenden RĂŒckruf durch das KBA machte er SchadenersatzansprĂŒche geltend. Die Klage hatte Erfolg. Er habe wegen vorsĂ€tzlicher sittenwidriger SchĂ€digung Anspruch auf Schadenersatz. Gegen RĂŒckgabe des Fahrzeugs könne er die Erstattung des Kaufpreises abzĂŒglich einer NutzugsentschĂ€digung fĂŒr die gefahrenen Kilometer verlangen, so das Gericht.

Der Schaden sei ihm dabei schon mit Abschluss des Kaufvertrags entstanden. Denn es könne davon ausgegangen werden, dass er das Fahrzeug bei Kenntnis der Abgasmanipulationen nicht gekauft hÀtte.

Das Gericht fĂŒhrte zudem aus, dass sich die Rechtsprechung im VW-Abgasskandal bei Diesel-Fahrzeugen mit dem kleineren Motor EA 189 auch hier anwenden lĂ€sst. Der BGH hatte im Mai entschieden, dass sich VW durch die Abgasmanipulationen grundsĂ€tzlich schadenersatzpflichtig gemacht hat“, sagt Rechtsanwalt Frederick M. Gisevius, BRÜLLMANN RechtsanwĂ€lte.

Schon Ende April hatte die EuGH-GeneralanwĂ€ltin Eleanora Sharpston deutlich gemacht, dass sie Abschalteinrichtungen grundsĂ€tzlich fĂŒr unzulĂ€ssig hĂ€lt, wenn sie  im realen Straßenverkehr zu einem erhöhten Emissionsausstoß fĂŒhren und Ausnahmen nun in sehr engen Grenzen zulĂ€ssig sein.

„Die Aussichten SchadenersatzansprĂŒche durchzusetzen, sind damit auch fĂŒr Porsche-Kunden noch einmal deutlich gestiegen“, so Rechtsanwalt Gisevius.

Die Kanzlei BRÜLLMANN RechtsanwĂ€lte ist Kooperationspartner der IG Dieselskandal und bietet Ihnen eine kostenlose ErsteinschĂ€tzung Ihrer Möglichkeiten an. Sprechen Sie uns an.

 

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