Bei einem sogenannten Werkstattupdate sollten VW-Besitzer â auch Skoda, Seat und Audi â in diesen Tagen sehr aufmerksam sein. Es steht zu befĂŒrchten, dass Werkstattaufenthalte genutzt werden, um bei Modellen mit EA288-Dieselmotoren neben der Service-MaĂnahme ein weiteres Update  ohne Wissen des Kunden aufzuspielen â dabei geht es dann um Fehler im SCR-System bei der Abgasreinigung. Dazu hat VW die Werkstattaktion 23CY gestartet. Dabei werden die Kunden von ihrem HĂ€ndler aufgefordert, ihr Fahrzeug in die Werkstatt zu bringen.
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GrundsĂ€tzlich ist der Austausch der Software kein Problem â allerdings wird âhintenrumâ doch wieder ein Schuh daraus. Rechtsanwalt Gisevius: âUns liegen mehrere bestĂ€tigte Hinweise vor, nach denen in WerkstĂ€tten der Volkswagen AG das Update aufgespielt wird, ohne dass die EigentĂŒmer der Autos darĂŒber informiert werden!â
Nach den Updates halten die Autos offensichtlich die Emissionswerte ein, weil die Software den NOX-AusstoĂ verringern dĂŒrfte. Die Umwelt freut sich! Alles gut also?
âLeider nicht,â warnt Rechtsanwalt Gisevius, der schon EA288-Verfahren vor den Landgerichten MĂŒnchen und Heilbronn gewinnen konnte. âWir wissen nicht, was die Updates anrichten, zumindest ist zu befĂŒrchten, dass PKW mit neuer Software nicht mehr zu verpflichtenden RĂŒckrufaktionen des Kraftfahrtbundesamtes vorgeladen werden. Damit geben potenzielle KlĂ€ger ein wichtiges Klageargument aus der Hand!â Das OLG Köln hat VW am 19.02.2021 wegen vorsĂ€tzlicher sittenwidriger SchĂ€digung zu Schadenersatz verurteilt.
Der Stuttgarter Rechtsanwalt empfiehlt bei anstehenden Werkstattaufenthalten schriftlich zu vereinbaren, dass keine Updates am Emissionssystemen des Fahrzeugs vorgenommen werden dĂŒrfen. âDa es sich nicht um einen durch das Kraftfahrt-Bundesamt angeordneten RĂŒckruf handelt, besteht keine Verpflichtung ihm nachzukommenâ, so Rechtsanwalt Gisevius.
Die juristische Relevanz der Updates ist indes nicht wirklich entscheidend. Gisevius. âEs gibt zahlreiche Urteile die feststellen, dass Updates den Schaden nicht beseitigen. Trotzdem sollten EA288-Besitzer das Argument des RĂŒckrufes nicht freiwillig aus der Hand geben, denn fĂŒr viele Richter ist ein verpflichtender RĂŒckruf immer noch ein entscheidendes Indiz fĂŒr eine unzulĂ€ssige Abschalteinrichtung und einen Schadenersatzanspruch nach § 826 BGB.
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