Abgasmessung: Software-Update macht Mercedes C220 CDI nicht sauber

Software-Updates bei Mercedes erweisen sich mehr oder weniger als wirkungslos. Das ZDF-Magazin Frontal21 hat jetzt berichtet, dass ein Mercedes C220 CDI nach dem Software-Update sogar mehr gesundheitsschädigende Stickoxide in die Luft bläst als vor dem Update. Das hätten Messungen der unabhängigen britischen Prüforganisation „Emissions Analytics“ ergeben.

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Teils freiwillig, teils weil das Kraftfahrt-Bundesamt die Fahrzeuge zurückgerufen hat, spielen Autobauer wie Daimler Software-Updates auf Diesel-Fahrzeuge auf. Ziel ist, die Diesel sauberer zu machen. Welche Auswirkungen die Software-Updates auf den Kraftstoffverbrauch oder den Motor haben, ist nicht geklärt. Zudem sind viele Experten skeptisch, ob Software-Updates die Diesel überhaupt sauberer machen.

Ihre Befürchtungen haben sich nun bestätigt. Frontal21 begleitete „Emissions Analytics“ bei den Abgasmessungen bei einem Mercedes C220 CDI mit der Abgasnorm Euro 5 vor und nach dem Software-Update. Bei Außentemperaturen von 12 Grad schickten die Tester den Diesel dabei auf eine ca. 50 Kilometer lange Strecke ohne nennenswerte Steigungen durch den fließenden Stadtverkehr in Stuttgart. Das Ergebnis ist niederschlagend: Nach dem Software-Update stieß der Mercedes durchschnittlich 792 Milligramm Stickoxid pro Kilometer aus. Vor dem Update waren es „nur“ 715 mg/km. Der zulässige Grenzwert für Diesel der Schadstoffklasse Euro 5 beträgt 180 mg/km.

Erstaunen beim Bundesverkehrsministerium. Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) sei bei seinen Messungen zu anderen Ergebnissen gekommen. Das KBA habe Abgasmessungen bei einem vergleichbaren Mercedes-Modell vorgenommen. Dabei sei der Stickoxid-Ausstoß nach dem Update auf 311 mg/km gesunken.

Damit wurde der zulässige Grenzwert zwar immer noch deutlich verfehlt, grünes Licht für das Update hat die Behörde dennoch gegeben. Zum Teil lassen sich die unterschiedlichen Messergebnisse auch dadurch erklären, dass die Teststrecke des KBA nicht nur durch die Stadt, sondern auch über Land und Autobahn führte.

Unterm Strich bleibt aber, dass der getestete Mercedes die zulässigen Grenzwerte weiter klar verfehlt.

Werden Diesel mit der Schadstoffklasse Euro 5 durch ein Software-Update nicht entscheidend sauberer, muss mit weiteren Fahrverboten gerechnet werden. Vom Wertverlust der Fahrzeuge ganz zu schweigen.

Betroffene Dieselfahrer haben aber auch die Möglichkeit, Schadensersatzansprüche geltend zu machen. Die Rechtsanwälte der IG Dieselskandal stehen für eine kostenlose telefonische Erstberatung gern zur Verfügung.

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