Porsche wird kĂŒnftig keine Diesel-Fahrzeuge mehr bauen. Der Abgasskandal lĂ€sst den Sportwagenhersteller aber so schnell nicht los. Nachdem Porsche erst kĂŒrzlich vor dem Landgericht Stuttgart eine Niederlage einstecken musste, folgte nun eine weitere Pleite vor dem Landgericht Kiel. Das LG Kiel hat mit Urteil vom 30. Oktober 2018 entschieden, dass Porsche dem KĂ€ufer eines Macan Diesel Schadensersatz leisten muss (Az.: 12 O 406/17).
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In dem zu Grunde liegenden Fall hatte der KlĂ€ger im Jahr 2014 einen Porsche Macan S Diesel mit der Abgasnorm Euro 6 gekauft. Bei dem Modell wurde eine unzulĂ€ssige Abschalteinrichtung bei der Abgasreinigung entdeckt, die zu einem ĂŒberhöhten AusstoĂ von Stickoxiden fĂŒhrte. Durch ein Software-Update sollte dies beseitigt werden. Der KlĂ€ger machte aufgrund der Abgasmanipulationen Schadensersatz geltend und verlangte die RĂŒckzahlung des Kaufpreises.
Das LG Kiel entschied, dass aufgrund der unzulĂ€ssigen Abschalteinrichtung ein Anspruch auf Schadensersatz besteht. Porsche habe dem KĂ€ufer nach § 826 BGB in einer gegen die guten Sitten verstoĂenden Weise vorsĂ€tzlich einen Schaden zugefĂŒgt und sei daher zum Schadensersatz verpflichtet. Die schĂ€digende Handlung von Porsche liege im arglistigen Inverkehrbringen des mangelhaften Fahrzeugs unter Geheimhaltung der bewusst eingebauten Abschalteinrichtung zur Beeinflussung der Emissionswerte auf dem PrĂŒfstand, so das LG Kiel. Die Mangelhaftigkeit des Fahrzeugs ergebe sich schon daraus, dass das Kraftfahrt-Bundesamt unzulĂ€ssige Abschalteinrichtungen festgestellt und deren Beseitigung gefordert habe. Zudem sei die Einordnung in die Schadstoffklasse Euro 6 nur durch die illegalen Abschalteinrichtungen erschlichen worden. Dies habe im Endeffekt dazu gefĂŒhrt, dass der KlĂ€ger ungewollt einen Kaufvertrag ĂŒber ein mangelhaftes Fahrzeug abgeschlossen und er dadurch einen Schaden erlitten habe.
Der Dieselmotor in dem Porsche Macan sei zwar von Audi gebaut worden, doch mĂŒsse sich Porsche das Verhalten der Konzernschwester zurechnen lassen und sei dem KĂ€ufer aufgrund der vorsĂ€tzlichen sittenwidrigen SchĂ€digung zum Schadensersatz verpflichtet.
âInnerhalb weniger Tage muss Porsche im Abgasskandal zwei empfindliche Niederlagen vor dem Landgericht Stuttgart und Landgericht Kiel einstecken. Auch wenn die Urteile noch nicht rechtskrĂ€ftig sind, spricht das BĂ€nde und zeigt, dass geschĂ€digte Porsche-Fahrer gute Chancen haben, SchadensersatzansprĂŒche durchzusetzenâ, erklĂ€rt Rechtsanwalt Marcel Seifert, BRĂLLMANN RechtsanwĂ€lte, aus Stuttgart.
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