Drei Jura-Studenten müssen sich wegen Internet-Abzockereien in großem Stil vor der Wirtschaftsstrafkammer des Landgerichts Göttingen verantworten. Die Göttinger Staatsanwaltschaft wirft den 25 und 26 Jahre alten Nachwuchsjuristen, die in Stadt und Landkreis Göttingen sowie in Hamburg wohnen, gemeinschaftlichen gewerbsmäßigen Betrug vor.
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Insgesamt sind 986 vollendete und 196 versuchte Taten angeklagt, dabei sollen die Studenten über 130 000 Euro ergaunert haben. Laut Anklage sollen die drei Studenten zum Betreiben verschiedener Homepages Serverkapazitäten angemietet und dann mit Hilfe einer Datenbank, die 600 000 Anschriften von Personen aus dem deutschen Sprachgebiet enthielt, E-Mails an diese Adressaten versandt haben.
Diesen wurde suggeriert, dass sie über einen personalisierten Link erfahren könnten, wie man günstig einkaufen könne. Unter einer Domain namens “fabrik-einkauf.com” sollten sie angeblich Zugriff auf eine angeblich geheime Liste mit Adressen von Veranstaltern besonders günstiger Fabrikeinkäufe bekommen.
Neugierige, die den Link anklickten, landeten zunächst auf einer so genannten Sprungbrettseite, von der sie durch weiteres Klicken auf einen Button weitergeleitet wurden. Was viele ahnungslose Nutzer nicht bemerkten: Auf der Seite war in kleiner Schrift vermerkt, dass nach “Anmeldung” einmalig Kosten von 86 Euro fällig würden.
Diese Information war indes nur sichtbar, wenn man die Seite herunterrollte. Denjenigen, die auf den Anmelde-Button gedrückt hatten, flatterte kurz darauf eine entsprechende Rechnung ins Haus. Insgesamt sollen rund 27 000 Rechnungen versandt worden sein.
Quelle: www.hna.de