Vor dem leichtfertigen Abschluss von Verträgen über Kanalinspektions-, Reinigungs- oder Sanierungsarbeiten warnt der Abwasserzweckverband “Südharz” (AZV) alle Grundstückseigentümer.
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Derzeit bietet eine Firma aus dem Leipziger Raum Grundstücksbesitzern im Altkreis Sangerhausen an, die Entwässerungsanlagen auf ihren Grundstücken zu inspizieren. Wie der Verband mitteilt, arbeitet diese nicht in seinem Auftrag.
Er rät jedem Grundstückeigentümer, vor der Erteilung eines Auftrages Vergleichsangebote zu den Kosten einzuholen. Darüber hinaus sei die Überprüfung und Sanierung für Grundstücke, die in den letzten Jahren erstmalig erschlossen oder deren Anlagen erneuert wurden, überflüssig.
Erst vor ca. zwei Jahren waren schon einmal Verbraucher in der Region abgezockt worden. Für die Spülung eines etwa zehn Meter langen Kanalabschnitts auf ihrem Grundstück in der Sangerhäuser Altstadt hatte eine allein stehende Rentnerin insgesamt 1 800 Euro bezahlt.
Mitarbeitern des Unternehmens hatten die 68-Jährige zuvor angerufen und ihr zunächst eine Inspektion des Kanalsystems für knapp 50 Euro verkauft. Angeblich entdeckten sie im Verlauf der Arbeiten große Verunreinigungen in den Rohren. Zwei Arbeitsstunden, so die Geschädigte, hätten die Mitarbeiter für die Beseitigung der Mängel gebraucht.
Für Experten aus dem Bereich Rohr-Reinigung sind die 1800 Euro ein „Wucherpreis“. Für das Geld kann man mit modernster und teuerster Technik 25 Arbeitsstunden lang spülen