Es fällt immer wieder auf, dass Abzockeofer eigentlich nie genau wussten, was eigentlich „Inhalt des Vertrages“ ist. Daher hier noch einmal unsere Empfehlung: „Schaut, um was es geht!“ Über ein grundsätzlich gutes Beispiel dafür, wie man mit „Servicegebühren“ abgezockt werden kann, zeigt uns die nachfolgend veröffentlichte Mail an verbraucherschutz.tv.
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Hallo, leider habe ich einen Fehler gemacht der mich nun 195,- Euro kosten soll. Mitte Oktober reagierte ich auf eine E-Mail wo man einen Schufa freien Kredit von 3500,- Euro bekommt. Da wir bald Heiraten dachte ich mir: „Probier es mal!“ Einige Tage später nach „positiver“ Rückantwort, meldete sich eine Frau F. bei mir zwecks eines Termins für einen „Vorvertrag“ (Anm. Erste rote Alarmlampe an: Sowas NIEMALS telefonisch und auch niemals über „Vorverträge“)
Dann unterschrieb ich am 22.10.11 einige Dinge ohne die vielen Seiten durchzulesen. zB: einen Haushaltsanalyse-Vertrag (Lampe 2: „Was ist das denn?“. Dann hörte ich nichts mehr. Bei der Dame habe ich letzte Woche auf Mailbox gesprochen und an das Unternehmen drei E-Mails gesendet. Da war ich auch wieder blöd und habe diese gelöscht. Gestern nun erhielt ich einen Brief das ich keinen Kredit bekommen kann, aber die 195,- Euro für die Analyse zahlen soll.
Als Bemerkung ist auf dem „Vertrag“ geschrieben:
Ein Widerrufsrecht bei Haustürgeschäften besteht in diesen Fall nicht ( § 312 Abs.3 Nr. 1BGB). Als Frau F. bei mir war, dauerte alles nur ca 10 Minuten und ich habe nachgefragt wann ich die 195,- Euro zahlen muss. Es ist nur eine Vermittlungsgebühr die nur fällig wird, wenn ich einen Kredit bekomme. Übrigens die Firma gehört Ihrem Mann denn er ist als Geschäftsführer eingetragen.
Ich finde das ist eine grosse verarsche auch das die Firma zwei Wochen lang wartet und sich erst nach der Frist von 2 Wochen meldet. Ich wurde auch genötigt einen Bausparvertrag über 40,- Euro abzuschliessen, da ich sonst keinen Kredit bekommen. Von dem Bausparvertrag habe ich bis heute auch nicht mehr gehört.
Vielleicht können Sie mir trotz meiner selbst verschuldeten Fehler helfen???? Denn 195,- Euro ist für mich viel Geld und geholfen hat die Firma mir auch nicht.
Das Schreiben ist auch nicht eindeutig erläutert:
…für die Erstellung der Analyse vereinbaren die Parteien eine einmalige Vergütung für den Abschlussvermittler in Höhe von 195,- Euro.
…die Vermittlung eines Kredites ist nicht Gegenstand diese Vertrages .
Die Kreditvermittlung wird vom Auftragnehmer nur bei gesonderter schriftlicher Vereinbarung geschuldet. Dies sind nur einige Auszüge aus dem Schreiben. Da soll mal einer durchblicken. Hoffe Sie haben eine erfreuliche Nachricht für mich.
Ich bedanken mich bei Ihnen.
Viele Grüsse aus Köln
T.
Admin: Naja, erfreulich kann ich nicht wirklich. Sie haben’s der Dame ja auch wirklich mal einfach gemacht. Ich würde Ihr schreiben, dass sie mal grundsätzlich nicht bereit sind, das Geld zu bezahlen und dass Sie sich grundsätzlich durch die Regelungen des Haustürverkaufsgesetzes geschützt fühlen. Wenn die dann immer noch Geld wollen geben Sie’s zum Anwalt oder – wenn Sie die Nerven dazu haben – warten Sie auf den Mahnbescheid und widersprechen Sie dem. Zahlen? Ich auf keinen Fall, was Sie machen weiß ich nicht…