Wenn Arbeit unter die Haut geht: Risiko-Berufe für Hauterkrankungen im Fokus

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Die Haut ist nicht nur das größte Organ des Menschen, sondern auch ein empfindlicher Schutzschild. Tag für Tag ist sie Umwelteinflüssen, Chemikalien, Wasser und mechanischen Belastungen ausgesetzt – besonders im Berufsleben.

Viele Tätigkeiten fordern die Haut überdurchschnittlich stark. Ob auf der Baustelle, im Friseursalon oder in der Pflege: Manche Berufe bringen ein hohes Risiko für Hauterkrankungen mit sich. Das bleibt oft lange unbemerkt – bis es zu spürbaren Beschwerden kommt.

Dieser Artikel zeigt, welche Berufsgruppen besonders gefährdet sind, welche Hautprobleme auftreten können und wie sich die Risiken wirksam reduzieren lassen.

Hauterkrankungen und die Rolle der Dermatologie

Rötungen, Juckreiz, Schuppen oder nässende Stellen – Hauterkrankungen zeigen sich auf vielfältige Weise. Besonders häufig treten im beruflichen Umfeld sogenannte Kontaktdermatitiden auf. Sie entstehen durch den direkten Kontakt mit reizenden Stoffen oder durch häufiges Händewaschen und Desinfizieren.

Doch auch Allergien, Schuppenflechte oder chronische Ekzeme können sich durch bestimmte Arbeitsbedingungen verschlimmern. Wird die Haut über längere Zeit belastet, kann das nicht nur schmerzhaft sein, sondern auch die Arbeitsfähigkeit einschränken.

In solchen Fällen ist ein frühzeitiger Besuch beim Hautarzt entscheidend. Wer beispielsweise einen Hautarzt in München finden möchte, kann sich über spezialisierte Berufsdermatologen informieren, die Erfahrung mit arbeitsbedingten Hautproblemen haben.

Sie erkennen nicht nur typische Krankheitsbilder, sondern helfen auch bei der Dokumentation für eine mögliche Anerkennung als Berufskrankheit. Denn je früher die richtige Diagnose gestellt wird, desto besser lässt sich die Haut schützen und behandeln.

Typische Risikoberufe – Wer ist besonders betroffen?

Nicht alle Berufe wirken sich gleich auf die Haut aus. Einige Tätigkeiten bringen ein besonders hohes Risiko mit sich – sei es durch den täglichen Kontakt mit Chemikalien, häufiges Händewaschen oder durch Witterungseinflüsse im Freien.

Zu den am stärksten belasteten Berufsgruppen zählen:

  • Friseurinnen und Friseure: Ständiger Kontakt mit Haarfärbemitteln, Shampoos und anderen Pflegeprodukten kann Allergien und Reizungen auslösen.

  • Beschäftigte im Baugewerbe: Der Umgang mit Zement, Staub, Lösungsmitteln und UV-Strahlung belastet die Haut dauerhaft.

  • Pflegekräfte und medizinisches Personal: Häufiges Waschen, Handschuhe und Desinfektionsmittel führen oft zu Handekzemen.

  • Reinigungskräfte: Reinigungsmittel mit aggressiven Inhaltsstoffen greifen die Hautschutzbarriere an.

  • Landwirtinnen und Landwirte: Wechselnde Witterung, der Umgang mit Tieren und Kontakt zu Pflanzenschutzmitteln fordern die Haut gleich mehrfach.

Diese Tätigkeiten haben eines gemeinsam: Die Belastung erfolgt oft schleichend und bleibt anfangs unbemerkt. Erst wenn Beschwerden chronisch werden, rückt der Zusammenhang mit dem Beruf in den Fokus.

Deshalb ist es wichtig, Hautveränderungen ernst zu nehmen und sich frühzeitig fachärztlichen Rat zu holen – besonders in den genannten Risikoberufen. Ein gezielter Schutz ist möglich, wenn man die Ursachen kennt.

Wie sich Hauterkrankungen vermeiden lassen

Berufsbedingte Hauterkrankungen lassen sich oft vermeiden – vorausgesetzt, der Schutz beginnt frühzeitig und wird konsequent umgesetzt. Arbeitgeber und Beschäftigte können gemeinsam viel tun, um die Haut gesund zu halten.

Wichtige Schutzmaßnahmen sind:

  • Tragen geeigneter Schutzhandschuhe, die auf die jeweilige Tätigkeit abgestimmt sind. Dabei sollte auch auf regelmäßiges Wechseln und korrektes An- und Ausziehen geachtet werden.

  • Verwendung hautfreundlicher Produkte, etwa milde Seifen oder alkoholfreie Desinfektionsmittel, um die Haut nicht zusätzlich zu reizen.

  • Einführung von Hautschutzplänen, die das Eincremen vor, während und nach der Arbeit beinhalten.

  • Regelmäßige Schulungen, um Mitarbeitende für Hautgefahren zu sensibilisieren und über richtige Schutzmaßnahmen aufzuklären.

Auch kleine Veränderungen im Arbeitsalltag – etwa das Tragen von Baumwollhandschuhen unter Gummihandschuhen oder kurze Hautpausen – können große Wirkung zeigen. Entscheidend ist, dass die Haut nicht nur geschützt, sondern auch gepflegt wird. Nur so kann sie ihre wichtige Barrierefunktion dauerhaft erfüllen.

Rechtliche Aspekte und Anerkennung als Berufskrankheit

Nicht jede Hauterkrankung wird automatisch als Berufskrankheit anerkannt – doch in vielen Fällen besteht ein rechtlicher Anspruch auf Unterstützung. Entscheidend ist, dass ein klarer Zusammenhang zwischen der beruflichen Tätigkeit und der Erkrankung besteht.

In Deutschland sind berufsbedingte Hauterkrankungen unter der Nummer BK 5101 in der Berufskrankheitenliste geführt. Dazu zählen unter anderem:

  • schwere oder wiederholt auftretende Hautentzündungen,

  • chronische Ekzeme,

  • allergische Reaktionen, die durch die Arbeit verursacht oder verschlimmert werden.

Betroffene sollten den Hautarzt nicht nur zur Behandlung aufsuchen, sondern auch zur fachlichen Begutachtung. Der Arzt kann eine sogenannte „ärztliche BK-Verdachtsanzeige“ an die zuständige Berufsgenossenschaft weiterleiten. Diese prüft den Fall und übernimmt – bei Anerkennung – medizinische Leistungen, Reha-Maßnahmen oder sogar finanzielle Entschädigungen.

Eine frühzeitige Dokumentation der Beschwerden und eine offene Kommunikation mit dem Arbeitgeber sind dabei hilfreich. So kann die Haut nicht nur medizinisch, sondern auch rechtlich geschützt werden.

Fazit: Gefährdete Haut verdient Aufmerksamkeit

Die Haut ist im Berufsleben vielen Belastungen ausgesetzt – oft mehr, als auf den ersten Blick erkennbar ist. Besonders in handwerklichen, pflegenden oder reinigenden Berufen sind Hautprobleme keine Seltenheit.

Doch Hauterkrankungen lassen sich vermeiden oder frühzeitig behandeln, wenn Risiken ernst genommen und Schutzmaßnahmen konsequent umgesetzt werden. Prävention, Aufklärung und eine enge Zusammenarbeit mit Hautärzten sind dabei entscheidend.

Denn gesunde Haut ist kein Zufall – sie ist das Ergebnis von Wissen, Verantwortung und richtigem Handeln am Arbeitsplatz.

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