Neobroker wie Scalable Capital oder Trade Republic sind gerade bei jungen Tradern und erfahrenen Anlegern mit hohem Risiko-Strategien sehr beliebt, denn diese Online-Handelsplattformen ermöglichen schnellen und kostengünstigen Marktzugriff. Im Extremfall kann man innerhalb einer Stunde kaufen, verkaufen und wieder kaufen, um so von Kursschwankungen zu profitieren.
Hier einen Rechtsanwalt zu diesem Thema finden
Verbraucherschutz.tv kooperiert deutschlandweit mit vielen kompetenten Rechtsanwälten auch aus Ihrer Region. Sie sind Anwalt und möchten hier veröffentlichen? Bitte Mail an usch@talking-text.de
Wenn allerdings – wie vor einigen Tagen passiert – gleich mehrere wichtige Aktien in den Keller fallen, dann kann die Software von Neobrokern schnell an ihre Grenzen geführt werden.
Wer also schnell und dringend verkaufen muss, der bekommt ein Problem. Er hat dann vielfach keinen Zugriff auf die Plattform, beziehungsweise der gewünschte Dienst kann nicht ausgeführt werden.
Unseren Kooperationskanzleien liegen mehrere Anfragen vor, wie es in solchen Fällen mit der Schadensersatzpflicht der Plattformbetreiber bestellt ist.
Diese Anfragen sind berechtigt, denn durch geplante, aber nicht ausführbare Order kann unter Umständen ein hoher Verlust ausgelöst oder ein Gewinn verhindert werden.
Wenn die digitalen Wege verstopft sind, darf das nicht zulasten der finanziellen Interessen der Benutzer gehen. Ob eine Plattform allerdings schadensersatzpflichtig ist, muss in jedem Einzelfall geprüft werden. Unter Umständen greift § 280, ABS. 1 BGB, insbesondere dann, wenn der Plattform-Betreiber solche Risiken nicht explizit in seinen allgemeinen Geschäftsbedingungen ausgeschlossen hat.
Die Rechtsnorm regelt Schadensersatz auch für den Fall, dass der Leistungserbringer nicht selbst Schuld am Schadensereignis ist. Das ist von Bedeutung, wenn z.B. die Trade Republic-Software gut funktioniert hat, aber die mit dem Dienst verbundenen Partner ihre Aussetzer hatten.
Wir prüfen individuelle Schadensersatzforderungen und setzen Forderungen gegenüber Neobrokern wie Trade Republic oder Scalable Capital durch.
Aus unserer Sicht ist die Rechtslage klar, denn ein Dienst muss versprochene Leistungen auch unter Druck erbringen können. Plötzliche und starke Kursbewegungen dürfen das System zum Nachteil der Nutzer nicht aushebeln. Bildlich gesprochen: Nutzer von Neobrokern müssen sich darauf verlassen können, dass ihre Geschäfte bei jedem Wetter abgewickelt werden können.