Yamaha XT500 – Kaufen / verkaufen / restaurieren

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Die ersten XT 500 wurden dem internationalen Markt 1976 vorgestellt und mit der Modellreihe 1U6 ab 1977 einem breiten Publikum angeboten. Bis zur Einstellung des Modells in 1984 wurden allein in Deutschland 25.000 XT500 verkauft. Um den Hype um die XT500 zu verstehen und auch den aktuellen Markt einschätzen zu können, muss man über einige Faktoren im Bilde sein. Dieser kleine Ratgeber soll dazu dienen, Traum und Wirklichkeit eines Kultmotorrades auseinanderhalten zu können, um zu den Themen „Kauf, Verkauf, Restaurierung einer XT500“ wirklich über die wichtigen Entscheidungsgründe informiert zu sein.

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1. XT500 kaufen

Die XT500 wird in ebay-Kleinanzeigen, ebay, oder mobile.de vereinzelt und in drei Kategorien angeboten

  • Schrauber- und Bastlerobjekte – von 1500 – 3000 Euro
  • Gebrauchsmotorräder und vollständige Scheunenfunde – von 3000 – 5000 Euro
  • Sehr gut erhaltene und auf hohem Niveau restaurierte Modelle von 5000 – 15.000 Euro

Ich spreche hier nur von XT500, die nahezu im Originalzustand sind, also keine Umbauten, Hybride oder schlecht Restaurierte. Was es nicht gibt: Das typische Bastlerstück für 500 Euro, an dem man sich austoben kann.

Einen wirklichen Markt gibt es ohnehin nicht. Ab und an sind über Tage keine Gebrauchtmotorräder zu Preisen unter 5000 Euro zu finden

Warum sind XT500 so teuer?

Vom Kultstatus her lässt sich die XT500 eigentlich nur mit der RD250/350 LC vergleichen, die etwas im gleichen Zeitraum in viel höheren Stückzahlen verkauft wurde. Die RD wurde von sportlich ambitionierten Besitzern vielfach kaputtgefahren, die meisten landeten wohl unter der Leitplanke. Bedingt durch hohe Verkaufszahlen ist der Markt an „Baustellen“ und vor allem der Ersatzteilemarkt deutlich größer. Man erkennt das an den Preisen für bestimmte Teile. So kostet ein komplettes Cockpit für die RD gebraucht im Handel vielleicht 150 Euro, für die XT500 gleich mal 500. Ersatzteile für die XT500 sind teuer jenseits jeglicher Vorstellungskraft.

2. XT500 verkaufen

Beim Verkauf einer XT500 gehen viele Preisvorstellungen weit über das Ziel hinaus, dabei ist die Ermittlung eines Kaufpreises recht einfach, indem man ganz einfach zwischen einem möglichen Höchstpreis und dem Schrottwert einen realistischen Betrag ausmittelt. Ich empfehle immer, von einem möglichen Verkaufswert eines sich altersgemäß präsentierenden Motorrades von 6000 Euro auszugehen und einer Mindestsumme von 1000 Euro, die man für eine absolute Baustelle mit Potential bezahlt.

Charakteristisch für solche Baustellen sind:

  • Nicht fahrbereit
  • Motorschaden, extrem hohe Laufleistung
  • desolater Zustand
  • ansonsten unter 75 % vollständig und original
  • wichtige Baugruppe in einigermaßen gutem Zustand

Diesen 1000 Euro füge ich 1000 – 2000 Euro zu, je nach Zustand des Motors (kaputt, Laufleistung, Qualität der Revision). Diesen möglichen Minimalzustand bezahlt man mit etwa 3000 Euro. Die jeweilige Differenz zum 6000-Euro-Preis ist dem Wiederbeschaffungswert und dem Aufwand geschuldet, um das Motorrad wirklich zu einem Sammlerstück zu machen.

Niemand macht aus einem 1000 Euro Scheunenfund mit etwas Chrompolitur eine Traummaschine – nicht, wenn es sich um eine XT500 handelt

Alles darüber hinaus richtet sich nach der Qualität der Bauteile

3. XT500 restaurieren

Wer sich eine XT500 aufbauen will, muss wissen, dass bei aller Freude über einen vielleicht günstigen Schnapper die Sorge um die Ersatzteilversorgung bleibt. Vieles lässt sich nur noch am 3D-Drucker rekonstruieren. Wer also eine XT500 ohne das entsprechende Budget aufbauen will, der kommt ohne die Verwendung von Teilen anderer Motorräder wie der XS400 oder Zubehör von Zweitanbietern nicht aus. Von einer Restaurierung ist dann nicht mehr zu sprechen und je verbauter so ein Motorrad ist, desto niedriger ist der Wert. Wer die XT aus Spaß an einem urigen Motor fahren will, der mag daran herumbasteln, wer einen Teil an der Erhaltung des Kults XT500 leisten will, der macht so etwas nicht.

Hier mal ein Beispiel für eine Kalkulation:

 

Das abgebildete Motorrad hat meiner Meinung nach einen Status von 70  % an der Basis „Gut erhalten, fahrbereit, vollständig“. Nach meiner Formel müsste der VK bei etwa 4200 Euro liegen. Weitere Abzüge gibt es für die Qualität der Lackierung, für den Zustand des Cockpits, Reifen älter als 6 Jahre. Technische Mängel: Simmerringe kaputt, fehlender TÜV, mehr als 20.000 km. Für jeden dieser Punkte ziehe ich 100 Euro ab und lande bei 3600 Euro. Also ein absolut realistischer Preis im April 2023.

 

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