Laut Statista verbrachten die Deutschen im 4. Quartal 2021 durchschnittlich 412 Stunden an ihrem Arbeitsplatz – das ist eine lange Zeit. So ist es wichtig, am Arbeitsplatz ergonomisch zu sitzen oder zu stehen. Arbeitgeber stehen in der Pflicht, die Arbeitsplätze so einzurichten, dass Angestellte möglichst gesunde Positionen einnehmen können. Doch auch im Homeoffice sollte Ergonomie am Arbeitsplatz nicht unterschätzt werden – eine Vernachlässigung kann zu umfassenden Rücken- und Gelenkproblemen führen.
Hier einen Rechtsanwalt zu diesem Thema finden
Verbraucherschutz.tv kooperiert deutschlandweit mit vielen kompetenten Rechtsanwälten auch aus Ihrer Region. Sie sind Anwalt und möchten hier veröffentlichen? Bitte Mail an usch@talking-text.de
Durchdachte Bürolösungen sorgen für ein Plus an Ergonomie Zuhause und am Arbeitsplatz.
Gesundes Sitzen am Arbeitsplatz
Das Sitzen ist die Position, die für den Körper auf Dauer am ungesündesten sein kann. Da permanent Gewicht auf der Wirbelsäule lastet, ohne dass verschiedene Muskelpartien einen Teil der Last abnehmen, kann das lange Sitzen nachhaltig Schaden anrichten. Rückenprobleme sind dabei besonders häufig, auch Verspannungen im Hals-Nackenbereich und Kopfschmerzen sind keine Seltenheit. Stühle, die zum Lümmeln einladen und keine ideale Höhe haben, sollten deshalb an keinem Arbeitsplatz zu finden sein.
Die Website ergolutions.de zeigt, wie es geht: Nicht nur ergonomische Bürostühle entlasten beim langen Sitzen. Auch die Höhe des Schreibtisches ist entscheidend darüber, wie gesund man wirklich sitzt – denn Ergonomie ist individuell. Zwar gibt es Richtlinien für Arbeitsplätze, dennoch wird bei Büromöbeln gerne auf Universallösungen zurückgegriffen.
Diese Faktoren machen einen ergonomischen Arbeitsplatz aus
Damit ein Arbeitsplatz im Büro oder auch im Homeoffice tatsächlich ergonomisch ist, sollte man einige Dinge beachten. Die nachfolgenden Richtlinien geben dabei den Rahmen vor:
Fläche des Arbeitsplatzes
Damit man sich auch während der Zeit am Schreibtisch großzügig bewegen kann, sollte die Mindestfläche eines einzelnen Arbeitsplatzes 10 Quadratmeter betragen.
Beleuchtung
Am und um den Arbeitsplatz sollten ausreichend Lichtquellen zur Verfügung stehen. Idealerweise ist ein Teil des vorhandenen Lichts Tageslicht – wer etwa im Homeoffice auf einen Kellerraum ausweichen muss, sollte über die Anschaffung einer speziellen Tageslichtlampe nachdenken.
Luftfeuchtigkeit und Temperatur
Für effizientes und gesundes Arbeiten ist eine angenehme Temperatur erforderlich, sodass das Personal weder schwitzt noch friert. 20 – 22 °C gelten für die Raumtemperatur am Arbeitsplatz als optimal. Dabei sollte die Luftfeuchtigkeit 40 – 60 % betragen.
Arbeitshöhe individuell einstellbar
Ergonomie darf nicht nur für Personen mit Standardmaßen Normalität sein. Damit jede Person – egal, wie groß, wie klein oder wie gesundheitlich vorbelastet – gesund arbeiten kann, sollten nicht nur Stühle, sondern auch die Schreibtische höhenverstellbar sein. Als besonders gesundheitsfördernd gelten dabei Steh-Sitz-Schreibtische, die sich jeder Anforderung flexibel anpassen.
Der perfekte Bürostuhl ermöglicht es, einen Beinwinkel von mehr als 90 Grad einzunehmen. Dabei sollten die Armlehnen auf Schreibtischhöhe liegen – dies ist nur dann möglich, wenn auch der Schreibtisch beweglich ist. Die Oberkante des Bildschirms sollte auf Augenhöhe liegen.
Größe des Schreibtisches
Nicht nur die Höhe des Schreibtisches, sondern auch dessen Arbeitsfläche entscheidet darüber, ob ergonomisch gearbeitet werden kann. Der Schreibtisch am Arbeitsplatz sollte groß genug sein, um einen Abstand von einer Armlänge zwischen den Augen und dem Bildschirm gewährleisten zu können. Zudem muss der Schreibtisch genug Fläche bieten, um der nutzenden Person ausreichend Bewegungsfreiraum und Staufläche zu bieten.
Umgebung und Atmosphäre
Stress kann krank machen. Damit am Arbeitsplatz so wenig negativer Stress wie möglich entsteht, sollte man Wert auf eine ruhige Umgebung legen. Ruhe wirkt entspannend und fördert die Konzentration. Zimmerpflanzen geben Büroräumen ein schönes Ambiente und verbessern gleichzeitig die Luft im Raum.
Schließlich sollte die Möglichkeit bestehen, den Büroraum zu lüften. Die Luftzirkulation trägt zum Raumklima bei, reguliert die Luftfeuchtigkeit und weckt müde Geister.
Diese Vorgaben gelten für Arbeitgeber
Vorgaben zur Ergonomie am Arbeitsplatz sind in unterschiedlichen Gesetzen verankert – darunter die Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV), das Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG), die Bildschirmarbeitsverordnung (BildSchArbV), die DIN EN ISO 9241 und die DIN EN ISO 10075. In vielen Büroräumen wurden in den vergangenen Jahren gute Fortschritte in Hinblick auf die Ergonomie gemacht. Im Homeoffice sieht die Angelegenheit meist anders aus – genutzt wird, was vorhanden ist.
Das ist alles andere als gesund. Arbeitnehmer*Innen, die aufgrund der Pandemie im Homeoffice sind, sollten wissen, dass sie die Büroausstattung steuerlich geltend machen können. In manchen Fällen stellt auch der Arbeitgeber ergonomische Bürolösungen für zu Hause zur Verfügung.