Können Spielautomaten-Jackpots wirklich geknackt werden?

Slot Jackpots in Spielbanken müssen knackbar sein - die Anbieter werden auf Manipulationen geprüft. Bildquelle: @ Carl Raw / Unsplash.com

Spielautomaten verheißen wunderbare, sogar große Gewinne. Der Knackpunkt ist nur, dass sie erst einmal geknackt werden müssen. Aber ist das überhaupt möglich? So manch ein erfolgloser Spieler mag daran zweifeln, denn nach unzähligen Spielen muss sich der Jackpot doch endlich mal öffnen? Während Spieler in örtlichen Spielhallen zumindest ihre Bedenken äußern können und den Automaten visuell überprüfen können, stehen virtuelle Spieler im Ungewissen. Ist es in der Onlinewelt überhaupt möglich, einen Jackpot zu knacken, wenn doch allein der Code über diese Option entscheidet? Dieser Artikel geht der Frage einmal auf den Grund.

Rechtsanwalt zu diesem Thema finden

Hier einen Rechtsanwalt zu diesem Thema finden

Verbraucherschutz.tv kooperiert deutschlandweit mit vielen kompetenten Rechtsanwälten auch aus Ihrer Region. Sie sind Anwalt und möchten hier veröffentlichen? Bitte Mail an usch@talking-text.de

Spielautomaten: Jackpots müssen knackbar sein

In den üblichen Casinos und Spielhallen gibt es einen klaren Grund, dass die Unternehmer eine Konzession benötigen und regelmäßig kontrolliert werden. Einer der Gründe ist in der Tat, dass Spielautomaten auf Manipulationen geprüft werden. Wen die größten Jackpots Slots interessieren, kann sich hier ausführlich dazu belesen. Im Onlinegeschäft ist dies ein wenig komplizierter nachzuverfolgen, denn Spieler können sich nicht schnell die Plombe an einem Automaten zeigen lassen. Trotzdem gibt es Hinweise auf eine Kontrolle:

  • Lizenz – die Lizenzbehörde ist mit dafür verantwortlich, Online-Casinos auf Manipulationen hin zu überprüfen. Inwieweit das in regelmäßigen Abständen geschieht, ist für den Einzelnen natürlich nur schwer einschätzbar. Das ist in örtlichen Betrieben jedoch auch nicht anders, denn wer kann schon sagen, in welchen Abständen beispielsweise die Lebensmittelkontrollen in Gaststätten in der eigenen Region durchgeführt werden?
  • Siegel – seriöse Anbieter haben nichts zu verbergen und arbeiten somit mit Kontrollorganen zusammen. Im Onlinebusiness ist das unter anderem die ECOGRA, die auch Siegel verteilt. Wichtig ist bei Siegeln jedoch, dass sie beim Casino (oder Shops und anderen Webseiten) nicht allein als JPEG auf der Seite eingefügt sind, sondern mitsamt der Prüfnummer und Verlinkung zum Kontrolleur angezeigt werden. Einzig die Abbildung des Bildes ist kein Indiz, das haben schon Onlineshops gezeigt, die schlichtweg TÜV-Siegel oder ähnliche Siegel als Bilder auf ihren Seiten eingefügt haben, obgleich sie niemals Kontakt zu den entsprechenden Stellen hatten.

Bezüglich Spielautomaten gibt es aber auch eine andere Seite. Hersteller im On- und Offlinebereich achten schon darauf, dass die Programmierung den Gewinn des Jackpots zulässt. Ein Automat, der schlichtweg nie einen größeren Gewinn ausspuckt, mag zwar einem einzelnen Spieler nicht auffallen, erhält aber durch die vielen Einzelerfahrungen unter den Spielern einen schlechten Ruf. Und unterhalten sich diese, was nun mal via Facebook und Chats leicht ist, ist der Satz »Bei XY gewinnt man nie etwas« das schlechteste Marketing. In Onlinezeiten geschieht es schnell, dass solch ein Automat von Spielern ignoriert wird, in den Casinos in der Sichtbarkeit stark abrutscht und auch der Hersteller des Spiels letztendlich an Beliebtheit verliert.

Betrug im Internet erkennen: schwieriger als gedacht

Theoretisch wissen die meisten, die das Internet benutzen, woran sie betrügerische Machenschaften erkennen können. Doch in der Praxis ist das beileibe nicht so einfach. Sind beispielsweise Spielautomaten in Spielhallen mit einer Plombe gekennzeichnet, die der eines Stromzählers ähneln, so lässt sich online mit ein wenig Kenntnis von Bildbearbeitungsprogrammen auch ein Goldfisch in der Wüste mit Sonnenschirm platzieren. Aber wie können Onlineuser allgemein vorgehen, um nicht in die Hände von Betrügern zu geraten? Einige Tipps im Überblick:

  • Tipp 1: Webseite immer prüfen

Eines der wichtigsten Merkmale ist die Webseiten-Information. Die meisten modernen Browser haben längst ein eigenes Feld dafür eingefügt, manchmal arbeiten sie sogar mit Farbcodes: Grau steht für unbekannt oder nicht überprüfbar, Grün für geprüft. Rot sollte erst gar nicht geöffnet werden. Ein weiteres Indiz ist das Impressum, nur darf das nicht allein für sich bewertet werden. Etliche Fake-Shops nutzen beispielsweise das Impressum von irgendwelchen Händlern oder anderen Webseiten. Hier hilft ein zweiter Check, indem die Daten des Impressums bei Google eingegeben werden. Hat der Smartphoneverkäufer dasselbe Impressum wie ein Nagelstudio oder der Shop für handgemachtes Kinderspielzeug, dürfen wohl die Alarmglocken klingeln.

  • Tipp 2: Keine Verlinkungen nutzen

Hier ist das Stichwort »Phishing«. Auf den ersten Blick sind Phishingseiten heute nahezu perfekt. Es bringt dem Nutzer dennoch nichts, denn gibt er dort seine Daten ein, sind diese beim Betrüger. Wer beispielsweise ein interessantes Angebot in einem sozialen Netzwerk findet, der sollte lieber den Händler manuell über Google suchen. Phishingseiten sind oft nur kurze Zeit im Netz, sodass diese selten bei Google in den Suchergebnissen auftauchen.

  • Tipp 3: Niemals per Vorkasse zahlen

Vorkasse ist das Paradies eines jeden Betrügers. Er braucht nur ein paar Überweisungen abwarten und kann sich dann zurücklehnen. Hat er alles richtig gemacht, wird man ihn niemals finden. Ganz kann von Vorkassezahlungen natürlich nicht abgeraten werden, denn es gibt ausreichend Angebote mit einem Käuferschutz: Sofortüberweisungen, PayPal, E-Wallets oder auch Klarna gewährleisten auch dem Käufer gegenüber Schutz und garantieren, dass das an einen Betrüger gezahlte Geld wieder erstattet wird. Wer absolut auf Nummer sicher gehen möchte, der kann bei unbekannten Shops darauf achten, ob AmazonPay oder auch der Kauf auf Rechnung möglich sind.

  • Tipp 4: E-Mails ignorieren

Eine der häufigsten Betrugsmaschen läuft auch heute noch über E-Mail. Auch hier kommt das Phishing wieder mit ins Spiel, zusätzlich zu angeblichen Behörden-E-Mails oder anwaltlichen Aufforderungen. Wer solche Mails im Posteingang findet, der darf und sollte sie geflissentlich ignorieren. Behörden melden sich ausdrücklich nur per E-Mail, wenn zuvor Kontakt bestand und darum gebeten wurde. Der Sperrmülltermin kann beispielsweise per E-Mail bestätigt werden. Doch Zahlungsanforderungen, gerade von der Polizei sind Fake. Die Polizei hat keinerlei rechtliche Handhabe, um Gelder auf diesem Weg einzufordern. Wer eine Abmahnung von einem Rechtsanwalt erhält, der sollte im ersten Schritt den Namen googeln, im zweiten Schritt – sollte das Suchergebnis nicht eindeutig sein – seinen eigenen Rechtsanwalt beauftragen.

Nutzer können sich mit einfachen Maßnahmen vor Online-Betrug schützen. Bildquelle: @ Arget / Unsplash.com

Fazit – das Internet bietet viele Möglichkeiten

Schon im normalen Leben ist es schwer, Betrug zu erkennen. Wer kann schon mit Sicherheit sagen, ob das Make-Up oder ob die Handtasche echt oder gefälscht sind? Das Internet bietet Betrügern aber noch mehr Spielfläche. Nutzer können nur auf Siegel und Lizenzen achten, diese hinterfragen, Erfahrungen bei Google nachschlagen und zuletzt auf ihr Bauchgefühl hören. Nur eines gilt: Sollte einem eine dubiose Webseite jeglicher Art auffallen, so sollte diese direkt der Polizei und dem Verbraucherschutz mitgeteilt werden.

 

 

Add a comment

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.