Beim Traditionsunternehmen Kettler drohen die Lichter auszugehen, wenn es keine rechtzeitige Finanzspritze für den Freizeitartikel-Hersteller gibt. Rund 700 Mitarbeiter könnten dann auf der Straße sitzen. Die Zeit drängt.
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Bei dem drohenden Niedergang steht vor allem die Heinz-Kettler-Stiftung in der Kritik. Bislang konnten sich Kettler und die Stiftung nicht auf eine Finanzierung einigen. Die Zeit wird knapp und ohne Investor könnte das traditionsreiche Unternehmen mit Sitz in Ense und einem Werk in Werl schon bald Geschichte sein.
Das Landeswirtschaftsministerium NRW ist in die Prozesse eingebunden, konnte bisher aber auch noch nicht zwischen Unternehmen und Stiftung vermitteln. Es solle aber alles versucht werden, um möglichst viele Arbeitsplätze zu retten.
Die Zukunft von Kettler wird sich bald entscheiden. Ob und in welchem Umfang Arbeitsplätze verloren gehen wird sich zeigen. Die Arbeitnehmer sollten aber darauf vorbereitet sein, dass sie ihren Job verlieren. „Von außen betrachtet wirkt die Krise bei Kettler durchaus auch hausgemacht. Leidtragende sind vor allem die Arbeitnehmer, die am Ende möglicherweise ihren Job verlieren“, sagt Rechtsanwalt Ralf Buerger, Fachanwalt für Arbeitsrecht aus Hagen.
Bei allen Angeboten, die den Arbeitnehmern jetzt gemacht werden, muss aufgepasst werden, dass sie sich nicht nachteilig auswirken. Es ist durchaus möglich, dass einem Teil der Belegschaft Aufhebungsverträge oder Abfindungen angeboten werden. „Diese Angebote müssen aber genau geprüft werden und sind mit Vorsicht zu genießen. Denn wirken die Arbeitnehmer an ihrer Kündigung mit, kann ihren die Arbeitsagentur das Arbeitslosengeld vorübergehend sperren“, so Fachanwalt Buerger.
Darüber hinaus kann im Fall einer Kündigung auch geprüft werden, ob die Kündigung rechtmäßig erfolgt ist und ob es Sinn macht, eine Kündigungsschutzklage einzureichen. „Im Idealfall bleibt Kettler bestehen und die Arbeitsplätze erhalten. Leider sieht es derzeit nicht danach aus. Daher sollten Arbeitnehmer im Fall einer Entlassung ihre rechtlichen Möglichkeiten voll ausschöpfen“, sagt Rechtsanwalt Buerger.