Mercedes droht Rückruf von 600.000 Diesel-Fahrzeugen

Der Rückruf von rund 6.000 Mercedes Vito könnte erst der Anfang sein. Wie der „Spiegel“ berichtet, könnte sich der Dieselskandal bei Daimler massiv ausdehnen und Hundertausende Fahrzeuge von Abgasmanipulationen betroffen sein.

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Für den Mercedes Vito 1,6 Liter Diesel hat das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) mit Bescheid vom 23. Mai 2018 den Rückruf wegen unzulässiger Abschalteinrichtungen angeordnet. Von den Abgasmanipulationen könnte aber nicht nur der Vito, sondern auch beliebte Modelle der C- und G-Klasse betroffen sein, berichtet der „Spiegel“ am 25. Mai 2018. Bestätigt sich der Verdacht, geht es nicht mehr „nur“ um ca. 6.000, sondern um 600.000 Dieselfahrzeuge, bei denen unzulässige Abschalteinrichtungen zur Abgasreinigung verbaut sein könnten. Derzeit gehe das KBA diesem Verdacht nach. Betroffen sein könnten Mercedes-Modelle, die einen ähnlichen Motor wie der Vito 1,6 Liter Diesel mit der Schadstoffklasse Euro 6 haben. Bundesverkehrsminister Scheuer hatte die Behörde angewiesen, weiteren Verdachtsfällen bei Mercedes nachzugehen.

Nachdem der VW-Abgasskandal im Herbst 2015 aufgeflogen war, hatte Daimler-Chef Zetsche betont, dass bei Mercedes nicht betrogen werde. 2017 räumte der Konzern in einem Quartalsbericht ein, dass es in verschiedenen Modellen „Funktionaltäten enthalten sein könnten, die möglicherweise als unzulässig identifiziert wurden“. Inzwischen droht Daimler tief im Dieselskandal zu versinken.

Die Motoren, bei denen eine unzulässige Abschalteinrichtung eingebaut sein könnte, werden von Renault geliefert. Der französische Autobauer rüstet die A, B, C, CLA und GLA Klassen von Mercedes mit Motoren aus, berichtet das „Handelsblatt“. Allerdings werden die Motoren wohl von Daimler selbst kalibriert und programmiert.

Neu sind die Vorwürfe gegen Mercedes nicht. In den USA kam schon der Verdacht auf, dass auch Daimler möglicherweise bei der Abgasreinigung manipuliere. Die Vorwürfe wurden von dem Konzern zurückgewiesen und betont, dass die strittige Software nur die AdBlue-Einspritzung regele, um den Motor vor Versottung zu schützen.

„Nach VW droht nun auch Mercedes ein handfester Skandal, wenn sich die Vorwürfe der Abgasmanipulation bestätigen sollten. Wie die Erfahrungen im VW-Dieselskandal zeigen, haben Verbraucher gute Chancen, sich gegen die Abgasmanipulationen zu wehren und Ansprüche auf Schadensersatz bzw. Rückabwicklung des Kaufvertrags durchzusetzen“, sagt Rechtsanwalt Helmut Göbel, KQP Rechtsanwälte / Hamm.

Mehr Informationen: http://www.kqp.de/vw-skandal/autobesitzer/

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