Die PICCOR AG aus der Schweiz bot deutschen Kapitalanlegern eine Art Vermögensverwaltung mit FinanztermingeschĂ€ften an. Dabei konnten Anleger zwischen zwei verschiedenen Modellen (einem ungesicherten und einem angeblich gesicherten Modell) wĂ€hlen. Im MĂ€rz 2017 informierte die PICCOR AG, dass sie ihre âDienstleistung fĂŒr Privatkunden aufgrund externer UmstĂ€nde eingestellt habeâ und kĂŒndigte die bestehenden GeschĂ€ftsbeziehungen. Der âPICAM Unternehmensverbundâ bot den Anlegern fast zeitgleich ein nunmehr âbankenreguliertes Produktâ an.
Hier einen Rechtsanwalt zu diesem Thema finden
Verbraucherschutz.tv kooperiert deutschlandweit mit vielen kompetenten RechtsanwÀlten auch aus Ihrer Region. Sie sind Anwalt und möchten hier veröffentlichen? Bitte Mail an usch@talking-text.de
Im Rahmen von Auszahlungen von gekĂŒndigten VertrĂ€gen und Neuanlagen in das Ersatzprodukt wurde dann seitens PICAM von Verzögerungen berichtet. In diesem Zusammenhang tauchte die âVarian defensive capitalâ und eine âVarian DC Service GmbHâ auf. Eine erste PrĂŒfung der Schreiben und VertrĂ€ge sowie offensichtliche UmstĂ€nde (telefonische Erreichbarkeit, Einschaltung eines BĂŒroservice), insbesondere aber Versprechungen in Kundeninformationen wie âDa Ihre Gelder nicht mehr in der Anlage liegen, geht hier kein Risiko aus und es herrscht absolute Sicherheit fĂŒr Ihr Kapitalâ lassen an der SeriositĂ€t des GeschĂ€ftsgebahrens ernsthaft zweiflen, so der Frankfurter Fachanwalt fĂŒr Bank- und Kapitalmarktrecht Matthias Schröder. Die Schweizer Bankenaufsicht fĂŒhrt die PICCOR in einer Warnliste.
Hinweis der Schweizer Bankenaufsicht
In einem Artikel der Zeitung WELT heiĂt es zu den Anlagen der piccor
âSeit 1997 wĂ€ren demnach jĂ€hrlich Bruttorenditen von mehr als neun Prozent erwirtschaftet worden. HĂ€ufig sogar ĂŒber 20 Prozent â wie im vergangenen Jahr. Selbst auf dem Höhepunkt der Weltwirtschaftskrise 2008 will Picam noch 15 Prozent eingespielt haben. Die Werbung erweckt den Eindruck, als hĂ€tten Privatkunden schon viele Jahre mit Picam satt verdient. [âŠ] Dabei reicht sie in die Zeit vor 2010 zurĂŒck, als Picam laut Enzeroth noch gar kein PrivatkundengeschĂ€ft betrieben hat. Dass in der Tabelle Ergebnisse von institutionellen Anlegern und Privatkunden vermischt werden, findet Entzeroth nicht problematisch. âWir haben Zahlen gewĂ€hlt, die mit unserem Handelssystem seit 1997 erzielt worden sindâ, sagt er. ĂberprĂŒfen lĂ€sst sich das nicht.â
Die Welt zitiert mit Daniel Bauer von der SdK einen Experten damit, dass dieser bezweifelt, dass diese Werte âso stimmen könnenâ. Die hohen und andauernden Gewinne ĂŒber Jahrzehnte hinweg machen ihn skeptisch. âDass man einen so konstanten positiven Return of Investment erzielt, erscheint meiner EinschĂ€tzung nach eher unglaubwĂŒrdig.â
LSS RechtsanwĂ€lte unterhĂ€lt seit mehr als 10 Jahren ein Dezernat fĂŒr Bank- und Kapitalmarktrecht mit Spezialschwerpunkten auch auf dem Gebiet des Anlagebetrugs.
Ihr Ansprechpartner
Matthias Schröder
Rechtsanwalt
Fachanwalt fĂŒr Bank- und Kapitalmarktrecht
LSS RechtsanwÀlte
Kaiserhofstr. 10
60313 Frankfurt am Main
T 069/ 219 36 56-0
[Durchwahl Dezernat Schröder: -14]
F 069/ 219 36 56-25
E schroeder@lss-partner.de