Geschäft mit der Liebe: Abzocke bei Singlebörsen nimmt zu

Online-Dating ist heute keine Seltenheit mehr. Gab es vor knapp zehn Jahren nur wenige Anbieter, die die Partnersuche im Internet möglich machten, kommen heute stetig neue Unternehmen hinzu: leider handelt es sich dabei nicht immer um seriöse Angebote. Worauf ist bei der Auswahl der richtigen Online-Dating-Plattform zu achten um nicht auf Betrüger hereinzufallen?

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Vorsicht Abofalle!

Viele Singlebörsen richten sich inzwischen immer öfter auch an die Generation 40 Plus. Gerade Menschen, die nach einer langjährigen Beziehung plötzlich wieder alleine sind, haben es oftmals schwer, neue Leute kennen zu lernen. Der Freundeskreis besteht aus verheirateten Paaren, die ebenfalls lange Jahre zusammen sind – Singles gibt es darunter selten, zumal sie wahrscheinlich den Ex-Partner ebenfalls gut kennen. Für viele liegt deswegen die Lösung im Online-Bereich. Über das Internet können schließlich Leute über einen größeren Radius hinweg getroffen werden und potenzielle Partner, die sonst nicht in der eigenen Reichweite liegen, werden plötzlich zur Option.

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Das Problem: Gerade im Internet ist es schwer zu unterscheiden, ob es sich um ein seriöses Unternehmen handelt oder um eine Plattform mit Fake-Profilen, die ihre Nutzer nur in teure Abofallen locken will. So erging es beispielsweise einem Rentner in Langenfeld, der sich nach einer 14-tägigen Test Zeit für einen Euro, in einem Abonnement von mindestens sechs Monaten Dauer für 89,99€ monatlich wieder fand. Die Verbraucherzentrale nimmt viele solcher Fälle auf und die Dunkelziffer ist hoch, vermuten die Experten: Es gibt immer noch viele Menschen, die sich wegen der Partnersuche über das Internet schämen und die Abzocke deswegen nicht melden.

Dabei ist grundsätzlich dazu geraten, die Nutzungsbedingungen genau durchzulesen, bevor sich registriert und ein Profil angelegt wird – auch wenn die Anbieter mit kostenfreien Testwochen werben, kann es durch die bloße Anmeldung bereits zu hohen Kosten und unbeabsichtigt zu mehrmonatigen Verträgen kommen. Was viele abgezockte Nutzer nicht wissen: Diese Machenschaften sind illegal. Wenn Kosten oder Verträge über die Test-Zeit hinaus automatisch durch die bloße Anmeldung fällig werden, müssen diese für den Interessenten direkt ersichtlich sein. War das nicht der Fall, muss das Unternehmen das Abo zurücknehmen, das Geld kann dementsprechend zurück gefordert werden.

Testberichte als Sicherheit

Um nicht selbst in die Abofalle zu tappen und auf unseriöse Partnervermittler hereinzufallen, lohnt es sich vorher zu recherchieren, welche Partnerbörse den eigenen Bedürfnissen entspricht und vor allem mit positiven Erfahrungsberichten punkten kann. Es gibt gute Anbieter, das ist klar – aber diese müssen herausgefiltert werden: „Freilich gibt es aber auch viele seriöse Partnervermittler. Wer eine seriöse Singlebörse sucht, sollte sich vorab informieren.“ so die Dating-Experten von bestesingleboerse.com. Es ist deswegen sinnvoll, Drittanbieter für Testergebnisse zu konsultieren und vorher zu prüfen, wo man sich anmeldet. Auch im sonstigen Internet gibt es viele Erfahrungsberichte – doch auch da muss gefiltert werden, ob es sich um echte Berichte oder womöglich noch um bezahlte Artikel handelt.

Außerdem gilt: nicht alles glauben, sondern hinterfragen. Die Werbesprüche der Firmen locken natürlich gerne mit attraktiven Zahlen wie „9 von 10 Paaren, die sich bei uns finden, bleiben zusammen“. Dabei muss natürlich hinterfragt werden, auf welche Umfragen und Kriterien diese Aussagen beruhen und ob es eine Möglichkeit gibt, so etwas tatsächlich zu überprüfen. Das Internet im generellen und Partnerbörsen im speziellen mit wachen Augen zu betrachten ist dabei immer eine sinnvolle Vorsichtsmaßnahme.

Fake-Profile erkennen

Laut Statista.com nutzten in 2014 8,2 Millionen Deutsche mindestens eine Online Dating Börse aktiv, während in 2003 erst 3,5 Millionen Nutzer gab. In diesen elf Jahren hat sich diese Zahl also mehr als verdoppelt. Es gibt dennoch – oder gerade auch deshalb – viele Fake-Profile auf den Dating-Seiten und Plattformen, die mit unrealistischen Zahlen locken: dessen sollten sich Nutzer bewusst sein. Unter chip.de gibt es eine Liste von Praxistipps, die das Erkennen von Fake-Profilen einfacher macht. Dazu zählt beispielsweise die Attraktivität des Profilbilds, die Kommunikation mit dem Gegenüber – wenn es zu schön um wahr zu sein erscheint, ist das leider auch oft der Fall. Auch in den AGB der Partnerbörse können Hinweise versteckt sein. Wenn dort von Animateuren, Moderatoren und Controllern die Rede ist, die die Plattform mit Leben füllen sollen, ist das ein Hinweis darauf, dass unechte Charaktere mitmischen – entsprechend ist von dieser Webseite Abstand zu nehmen.

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Probleme melden

Nicht alles kann lückenlos überprüft werden – deswegen ist es umso wichtiger, Probleme zu melden und der Verbraucherzentrale die Informationen bei einem Missbrauch zur Verfügung zu stellen, damit in Zukunft auch andere von der schlechten Erfahrung profitieren können. Informationsangebote können nur beidseitig funktionieren: durch Nutzer, die auf die Probleme aufmerksam machen und andere, die dann wiederum von der schlechten Erfahrung verschont bleiben können. Denn jeder einzelne, der sich eine schlechte Erfahrung dank der Information eines anderen erspart, kann sicherer im Internet unterwegs sein.

Das gleiche gilt für Fake-Profile – diese gibt es schließlich auch auf seriösen Dating-Plattformen. Wenn das Profil komisch wirkt, die Kommunikation unnatürlich ist, sollte das Profil gemeldet werden. Der Betreiber der Dating-Webseite kann sich dann darum kümmern und zukünftig fällt keiner mehr auf den falschen Nutzer rein.

Fazit

Online-Dating erfreut sich trotz Fake-Profilen und Abofallen großer Beliebtheit – damit das so bleibt und keine unangenehmen Erfahrungen gemacht werden, sollte wachsam überprüft werden, ob es sich um einen seriösen Anbieter handelt. Dafür gilt es, Informationsquellen im Vorfeld der Anmeldung zu nutzen und sich nicht blind zu registrieren. Sowohl die Nutzungsbedingungen und AGB der Dating Plattform selbst, als auch echte Erfahrungsberichte sollten eingehend studiert werden um den Anbieter unter die Lupe zu nehmen und schließlich zu unterscheiden: Handelt es sich um ein solides Angebot, oder wird mit falschen Versprechungen in teure Abos gelockt? Für den Fall, dass doch etwas schiefgeht und ein unseriöser Anbieter gewählt wurde und nun Kosten winken, die nicht gezahlt werden wollen, sollte sich an die Verbraucherzentrale gewandt werden. Die Mitarbeiter können oftmals Abhilfe schaffen und mit Rat und Tat zur Seite stehen. Oftmals sind die geschlossenen Verträge nicht verpflichtend da sie unter falschen Umständen geschlossen wurde, so dass das Geld zurückgefordert werden kann. Außerdem kann die Verbraucherzentrale auf diese Weise andere informieren, die ansonsten ebenfalls potenzielle „Opfer“ der unseriösen Singlebörse würden.

Bild: pixabay.com ©laleyla5 (CC0 1.0)

2 comments
  1. Genau durch so einen Testzugang bin ich auch in eine Abofalle von Kissnofrog getappt. Es wurde trotz Widerrufs meinerseits nach nur einem Tag ein „Wertersatz“ von knapp 20 Euro zusätzlich zu den 2,99 Testabokosten berechnet, weil ich an dem Testtag 1(!) Kontakt geknüpft, bzw. angesehen habe. Diese Vorgehen erscheint mit mehr als fragwürdig und ich wüsste gern, wie ich mich dagegen wehren kann. Ich habe der Zahlungsaufforderung zunächst Folge geleistet, bin aber noch nicht gewillt, dieses Vorgehen hinzunehmen.
    Können Sie mir helfen, bzw. so einen Fall nochmal an ein TV-Verbraucherschutzmagazin weiterleiten?
    Ich finde, das gehört an die Öffentlichkeit, um andere zu warnen.

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