Spielautomaten gehören in Kneipen, Autobahnraststätten und Spielhöllen zum Alltagsbild und zigtausende hoffen täglich auf die Geld bringenden Kombinationen aus Äpfeln, Birnen und Kirschen. Der Verdacht, dass die Ergebnisse manipuliert sind, hält sich hartnäckig. Nun gibt es neues Futter für die Skandal-Diskussion: Angeblich sollen die Automaten so manipuliert sein, dass zunehmend mehr Geld ausgeschüttet wird. An sich eine gute Nachricht, ginge das nicht auf Kosten der Betreiber, die viel Geld für die Aufstellung eines Automaten bezahlen müssen.
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Ein bis vor kurzer Zeit noch selbst im Glücksspielgeschäft aktiver Anbieter hatte an seinen Standorten Untersuchungen angestellt und fährt nun schweres Geschütz gegen den Hersteller Löwen Entertainment auf: In den eigenen Spielhallen würde deutlich weniger Geld an die Spieler ausgeschüttet wie in den Lokalen der „freien“ Aufsteller. 350 Spielhallen werden von Löwen Entertainment betrieben.
Das Ganze ist ein Riesengeschäft und 250.000 in Deutschland aufgestellte Automaten erwirtschaften nach Informationen der Wirtschaftswoche rund 4,5 Milliarden Euro jährlich. Da kann eine kleiner Eingriff in die Software den Verdienst schon um ein paar Milliönchen in die Höhe treiben.
Mit jeweils mehr als 45 % Marktanteilen dominiert neben Löwen-Entertainment die Gauselmanngruppe den Daddel-Markt. Neben deren Spielhallen gibt es rund 5000 freie Unternehmer, die zunehmend die fehlende Wirtschaftlichkeit beklagen und sich aus dem Geschäft zurückziehen.
Kläger Roland Grüber führt seinen Kreuzzug um 800.000 Euro gegen die Glücksspiel-Industrie und sogar ein im Verfahren vom Gericht bestellter Gutachter gibt ihm Recht. Vor dem Landgericht Nürnberg-Fürth ein Verfahren geführt, in dem Löwen seine Unschuld beweisen will. Die Kläger wollen Verdachtsmomente erhärten und kontinuierlichen Betrug durch Softwaremanipulationen nachweisen.