Lässt die Beweglichkeit im Alter nach, erfordert dies häufig Umbauarbeiten am eigenen Zuhause, um auch weiterhin weitgehend selbständig seinen Alltag bestreiten zu können. Dabei sollten sich Betroffene rechtzeitig über den Umbau und die mögliche Finanzierung der Arbeiten Gedanken machen. Bundesweit werden die Umbauarbeiten durch die Länder unterstützt. Öffentliche Stellen informieren über zinsgünstige Darlehen, aber auch über Zuschüsse, die für die Baumaßnahmen in Anspruch genommen werden können.
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Barrierefreier Wohnraum ist weiter selten
In Deutschland ist barrierefreier Wohnraum bislang eine Seltenheit, wie aktuelle Zahlen des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung belegen. Demnach leben zwar 93 Prozent der Bundesbürger, die älter als 65 Jahre sind, weiterhin in ihrem eigenen Haus, doch barrierefrei sind gerade einmal rund 570.000 Immobilien. Vor allem die Altbauten im ländlichen Raum stellen für viele Senioren, die nicht mehr richtig mobil sind, ein erhebliches Problem dar.
“In den kommenden Jahren wird der Bedarf an barrierefreiem Wohnraum stark ansteigen. Nach aktuellen Zahlen sollen bis 2030 in Deutschland rund sieben Millionen Haushalte von Senioren bewohnt werden. Sowohl für die Bewohner als auch für das Handwerk und die heutigen Häuslebauer bedeutet diese Zahl vor allem neue Herausforderungen.”, erklärt Ben Wolf von einrichtungsradar.de.
Welche Baumaßnahmen werden gefördert?
Finanzielle Unterstützung gibt es aktuell für verschiedene Baumaßnahmen. Inwieweit diese gewährt werden, hängt leider oftmals auch von dem Gesundheitszustand der Bewohner ab. Gefördert wird unter anderem die Anlage von barrierefreien Wegen rund ums Haus. Hierzu können Wege gehören, die in die Garage führen, aber auch solche zu Sitzplätzen und Mülltonnen. Müssen Stellplätze neu angelegt werden, damit auch diese mit einem Rollator oder Rollstuhl genutzt werden können, ist auch hier eine Finanzierung über eine Förderung möglich.
Neben dem Außenbereich werden natürlich auch Maßnahmen innerhalb von Wohnungen und Häusern bedacht. Gerade der Abbau von Schwellen oder die Verbreiterung von Türen werden durch die Länder in Form von preiswerten Darlehen und Zuschüssen unterstützt. Selbst wenn die Umbauarbeiten noch aufwendiger ausfallen und das Versetzen von Wänden einschließen, ist eine rasche Hilfe möglich.
Ein wichtiger Umbaubereich, der umfassend unterstützt wird, ist der Umbau des Badezimmers. Wenn Senioren auf Rollator oder Rollstuhl angewiesen sind, muss gerade das Badezimmer oft vergrößert werden. Zudem sind ebenerdigen Duschen und die Montage von Haltegriffen erforderlich. Bei all diesen Arbeiten werden die Betroffenen finanziell durch die Pflegekassen unterstützt und können auf Zuschüsse in Höhe von mehreren tausend Euro hoffen. In diesem Fall muss die eingeschränkte Beweglichkeit nachgewiesen werden. Auch der Einbau eines Treppenlifts wird auf diese Art und Weise finanziell subventioniert.
Beratung landesweit unterschiedlich organisiert
Um alle Fördermöglichkeiten in Anspruch nehmen zu können, bietet sich eine individuelle Beratung durch öffentliche Stellen an. In der Bundesrepublik werden die Beratungen ganz unterschiedlich organisiert. Eine wichtige Anlaufstelle für Senioren und die betroffenen Familien sind die karitativen Einrichtungen, die oftmals auch bei der Antragstellung unter die Arme greifen.
Weiterhin können die Träger von Alten- und Seniorenheimen um Hilfe gebeten werden. Meistens bieten auch die Pflegekassen oder die Gemeinden eine umfassende Beratung an.